Dieser Artikel basiert auf dem Buch von Ulrich Kaiser und Carsten Gerlitz Arrangieren und Instrumentieren. Barock bis Pop (2005).
Inhalt
L. v. Beethoven, Sonate E-Dur Op. 14, Nr. 1 Anfang, Klavier: Daniel Barenboim, Quelle: YouTube
Ein Satz für Streichquartett
Wenige Jahre später, am 13. Juli 1802, schrieb Beethoven an das Verlagshaus Breitkopf & Härtel in Leipzig:
Ich habe eine einzige Sonate von mir in ein Quartett für G[eigen-] I[nstrumente] verwandelt, worum man mich so sehr bat, und ich weiß gewiß, das macht mir so leicht nicht einer nach.
Interessant ist dabei die Wertschätzung, die Beethoven seinem Arrangement der Klaviersonate beimaß. Das folgende Notenbeispiel zeigt die Takte 1-4 des Quartetts:
Ludwig v. Beethoven, Streichquartett in F- Durm, Kodaly Quartet, Quelle: YouTube
Obwohl Beethoven die Sonate ursprünglich in der Tonart E-Dur komponiert hatte, transponierte er - wie Gounod das Bach-Präludium - das Original für das Arrangement in eine neue Tonart. Gründe dafür könnten gewesen sein, dass die Intonation ist für Streicher in F-Dur wesentlich leichter ist als in E-Dur und dass darüber hinaus für die wichtige Dominantharmonie C die tiefsten Töne bzw. leeren Saiten von Bratsche und Cello genutzt werden können.
In dem nachfolgenden Notenbeispiel siehst du die Takte 7–11 des Quartetts.
Allerdings fehlen in diesem Beispiel in den unteren Stimmen einige Noten. Vervollständige zuerst den gegebenen Abschnitt und versuche anschießend die ganze Exposition (und wenn du Lust hast: auch die Durchführung) der Sonate Op. 14, Nr. 1 für ein Streichquartett zu arrangieren. Den originalen und transponierten Notentext sowie die Lösung Beethovens findest du in den MuseScore-Dateien zum Download.