Inhalt
Idee
Die Idee
Die Idee der Kollektion Cycle it up! bietet eine Annäherung an das Thema Filmmusik im Musikunterricht auf didaktische und künstlerische Weise. Ziel der Upcycling-Idee ist es, mit vorhandenen Musikschnipseln eine Filmmusik zu komponieren. Das Besondere dabei: Es darf nur Musik verwendet werden, die gemeinfrei bzw. nach den Buchstaben des Gesetzes nicht mehr geschützt ist. Die Bedingungen, damit eine Musik in Deutschland gemeinfrei ist, lauten:
- Der Komponist / die Komponistin der Musik muss länger als 70 Jahre tot sein.
- Die erstmalige Aufnahme des Stücks muss vor dem 01.01.1963 erfolgt sein.
Sind beide Bedingungen erfüllt, können Audio-Dateien zum Upcycling bzw. für die kreative Arbeit einer Filmkomposition verwendet werden. Natürlich ist es auch möglich, Musik zu verwenden, die unter einer CC-Lizenz veröffentlich worden ist (unter den Bedingungen der jeweiligen Lizenz). Darüber hinaus macht es einfach Spaß (was immer erwünscht ist), eine FX-Spur mit selbst aufgenommenen Geräuschen zu erstellen und mit der Upcycling-Filmmusik zu mixen.
Das Didaktische an der Upcycling-Idee ist, dass man anhand der praktischen Arbeit einer Filmvertonung viel lernt, zum Beispiel, welche Musik zu einer Szene passt oder wie man Szenen mit Musik verbindet (oder trennt). In der praktischen Arbeit werden zudem weitere Fragen auftauchen: Welche Musikausschnitte lassen sich rhythmisch/metrisch und harmonisch kombinieren? Wann gelingen die Übergänge? Lassen sich unpassende Anschlüsse durch Transponieren passend machen? (Transpositionen von Audio-Files sind bis zu einem Ganzton mit relativ geringen Qualitätsverlusten möglich). Anhand solcher Fragen ist man dann ganz schnell beim Musiklernen anhand von Partituren sowie bei Fragen der musikalischen Analyse und der Musiktheorie. Das ist der Weg ...
Das Künstlerische an der Upcycling-Idee ist, dass man trotz (oder gerade wegen) der Beschränkungen sehr kreativ arbeiten kann, z.B. indem scheinbar unpassende Werkausschnitt für filmische Effekte kombiniert werden. Das lässt sich anhand der folgenden Beispiele für einen Stimmungswechsel im Film veranschaulichen:
Upcycle-Musik, Beispiel 1 | Beispiel Debussy/Ravel | Upcycling-Musik für eine Filmmusik |
---|---|---|
Musik: | Musik: | Upcycling-Mix |
Referenz: | Referenz: | s. linke Tabellenspalten |
Die folgende Abbildung zeigt den Übergang in der Audio-Bearbeitungssoftware Audacity (Open-Source):
Abbildung 1: Upcycling-Mix in der Open-Source-Software Audacity
Und in der nächsten Abbildung ist eine Lautstärkesteuerung eines Audioclips über Schlüsselbilder (Keyframes) in der Film-Bearbeitungssoftware Shotcut (Open-Source) zu sehen:
Abbildung 2: Steuerung der Lautstärke über Schlüsselbilder in der Open-Source-Software Shotcut
Es ist bekannt, dass sich alle berühmten Filmkomponisten Ideen bei großen Meistern der Romantik geborgt haben (in Interviews wird das dann meist so formuliert, dass man viel von großen Komponisten gelernt hätte). Das ultimative Argument allerdings für die Idee des Musik-Upcyclings lautet: Der Einstieg in das Thema Filmkomposition mit Schnipselmusik macht Spaß und stärkt die Medienkompetenz! Probiere es einfach mal aus ...
Medien
Medien (Video und Sound)
Filme, die unter Creative-Commons-Lizenz veröffentlicht worden sind , so dass du sie unter den Lizenzbedingungen legal neu vertonen darfst, findest du auf der Seite Filmmaterial zur Vertonung.
Ein Problem bei der kreativen Arbeit könnte sein, dass beim Upcycling von Musik großer Meister wie Bruckner, Mahler, Wagner, Brahms u.v.a. man keine passende Stellen kennt. Wenn du für diese Arbeit Inspiration und Musikschnipsel suchst, findest du vielleicht in der Freien Film-Sound-Library (CC0) der Open Music Academy erste Anregungen. Oder du blätterst ein wenig in unserer Sound-Bibliothek, in der wir Sounddateien veröffentlichen, für die der Urheber- und Leistungsschutz bereits abgelaufen ist (Public Domain).
Viel Spaß bei der Arbeit mit Schnipselmusik im Film!
Beispiele
Software
Software
Die Spring- und Sintel-Vertonungen wurden mit der Open-Source-Software Shotcut ausgearbeitet (eine sehr schlanke Software, die auch auf einfachen Laptops gut funktioniert), die Sintel-und Metropolis-Ausschnitte wurden (auch) in einer Digital Audio Workstation Cakewalk (Freeware) komponiert (damit es Spaß macht, darf der Rechner bei dieser Software nicht zu langsam sein).