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Pop-Ballade (Schupra)

In diesem Artikel werden Patterns gezeigt, mit denen man Pop-Balladen am Klavier begleiten kann.

Inhalt

Patterns

Das Tempo von Pop-Balladen bewegt sich im Range von ca. 56 BPM bis ca. 80 BPM. Je langsamer das Tempo ist, desto mehr "Platz" gibt es zwischen den Puls gebenden Viertel-Noten. Und je mehr Platz es gibt, desto eher wird dieser mit Sechzehntel-Noten gefüllt (Subdivision-Ebene). Wird die Ballade hingegen im oberen, schnelleren Temporange gespielt, wird man auf der Subdivision-Ebene eher Achtel-Noten spielen, um eine hektisch wirkende Rhythmik zu vermeiden.
Für das Begleiten von Pop-Balladen am Klavier ergeben sich daher zwei verschiedene Pattern-Kategorien: Patterns mit Achtel-Subdivisions und Patterns mit Sechzehntel-Subdivisions (wobei diese Kategorisierung nicht dogmatisch ist, Mischformen sind üblich und erwünscht).

Pop-Ballade mit Achtel-Subdivisions – Basis-Pattern

  • Beim ersten Pattern treten die Achtel-Noten nur in der Bassfigur der linken Hand auf. Die rechte Hand spielt die Puls gebenden Viertel-Noten. (Das konsequente und exakte Darstellen dieses Pulses ist für das rücksichtsvolle Begleiten gerade von wenig singerfahrenen Gruppen äußerst wichtig.)
  • In der rechten Hand sollte die Zählzeiten 2 und 4 leicht (oder stärker) betont werden, um den Backbeat der Snaredrum abzubilden. Der Groove erhält durch diese dynamische Differenzierung eine weitere Ebene und wird so "dreidimensional".
  • In der linken Hand ist die maßgebliche rhythmische Figur die Kombination von Zählzeit 1 und Zählzeit 2+. Es sind vier Varianten abgebildet (jeweils eine pro Takt), wie diese rhythmische Figur ergänzt werden kann.
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Pop-Ballade mit Achtel-Subdivisions

Pop-Ballade mit Achtel-Subdivisions als Ghost Notes

  • Die Subdivisions auf Achtel-Ebene können auch (nahezu) durchgehend dargestellt werden, wenn man sie im Daumen der rechten Hand spielt – zwischen den Vierteln, die nach wie vor den Grundpuls abbilden. Im Notenbeispiel werden sie mit einem Kreuz als Notenkopf dargestellt.
  • Diese "Daumen-Achtel" werden leiser gespielt als die Akkorde auf den Hauptzählzeiten, können kaum hörbar sein (Ghost-Notes). Der Groove erhält so wiederum mehr dynamische Tiefe. Aus technischer Sicht empfiehlt es sich, den Daumen sehr nah an der Taste zu führen.
  • Eine mögliche Vereinfachung ist es, die Akkorde auf den Hauptzählzeiten nur zweistimmig zu spielen, also den Ton, der im Anschluss "geghostet" wird (in unserem Beispiel das d'), bei den Akkorden wegzulassen. Es entsteht eine leichte Rotationsbewegung des Handgelenks.
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Pop-Ballade mit Achtel-Subdivisions als Ghost-Notes

Pop-Ballade mit Sechzehntel-Subdivisions

  • Die Sechzehntel-Subdivisions werden überwiegend in der linken Hand abgebildet. Sie treten dabei oft hinführend, quasi als Auftakte, zu den Hauptzählzeiten auf. In der linken sind wiederum vier Varianten dargestellt, Sechzehntel in den Groove zu integrieren.
  • In Takt 3, Zählzeit 2+e, führt die Sechzehntel in der linken Hand zur Zählzeit 3 in der rechten Hand, es entsteht eine Hand-zu-Hand-Kombination.
  • Im Takt 4, Zählzeit 4, der rechten Hand, wird die Sechzehntel-Mikrotime in einem Fill-In abgebildet. (Auch hier entsteht im Zusammenspiel mit der 3+e der linken Hand eine Hand-zu-Hand-Kombination.)
  • Weiterhin hilft die leichte Betonung des Backbeats in der rechten Hand, dem Groove dynamische Tiefe zu verleihen.
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16tel im Daumen der linken Hand & Viertel rechts

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16tel im Daumen der linken Hand & Achtel rechts

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Drum-Playalongs

  • Die Patterns können mit den folgenden Drum-Spuren geübt werden.
  • Hilfreich ist – im Sinne des differenziellen Übens –, auch das Metronom als Time-Referenz zu benutzen (z.B. auf Zählzeiten 2 und 4, auf den Off-Beats = 1+, 2+, 3+, 4+,) und immer wieder zu wechseln zwischen Üben mit Playalong, Üben mit Metronom und Üben ohne Hilfsmittel.
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Pop-Ballade 76 bpm

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Pop-Ballade 66 bpm

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Pop-Ballade 56 bpm

Song-Beispiele

  • In der folgenden Tabelle sind exemplarische Pop-Balladen aufsteigend nach ihrem Tempo geordnet, eine Zuordnung hinsichtlich Achtel- oder Sechzehntel-Subdivisions wurde ebenfalls vorgenommen.
  • Es zeigt sich wie oben erwähnt die Tendenz: Je langsamer das Tempo, desto eher treten Sechzehntel als Subdivision auf.
  • In den Hörbeispielen zeigt sich zudem: Oft beginnt eine Pop-Ballade mit Achtel-Subdivisions, im Verlauf des Arrangements treten Sechzehntel als Steigerungsmittel hinzu. Diese Technik können wir beim Arrangieren fürs Klavier ebenfalls nutzen. Beispiele sind:
    • Angels
    • Tears in heaven
    • Hello
  • Die passenden Hörbeispiele finden sich unter der Tabelle.
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Purple rain - Prince, Quelle: Youtube

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You are not alone - Michael Jackson, Quelle: Youtube

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Can you feel the love tonight - Elton John, Quelle: Youtube

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Dear Mr President - Pink, Quelle: Youtube

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Just the way you are - Billy Joel, Quelle: Youtube

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Angels - Robbie Williams, Quelle: Youtube

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Tears in heaven - Eric Clapton, Quelle: Youtube

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Hello - Adele, Quelle: Youtube