Harmonielehre und Form im 18. Jahrhundert

Faksimile der Sonate D-Dur KV 284 von W. A. Mozart (Ausschnitt)

Die letzte Vorlesung ist der Formfunktion Durchführung gewidmet, von der in Schulbüchern oft behauptet wird, dass sie der Ort kompositorischer Willkür sei. Am Beispiel des jungen Mozart lässt sich dagegen sehr gut zeigen, wie er die Modelle Monte und Fonte (Riepel) kennen gelernt hat und wie diese Modelle nahezu alle Durchführungen des jungen Komponisten bestimmen. Eine Erweiterung dieser Modelle führt dann zu prominenten Durchführungsgestaltungen, die sich auch in vielen späteren Werken des Komponisten finden.

Ein Denkmodell, mit der sich die Ergebnisse der kompositorischen Arbeit Mozarts verstehen lässt, ist unter dem Stichwort Ars combinatoria bekannt. Eine andere Erklärungsweise bietet der locus exemplorum (Johann Mattheson), also die Nachahmung fremder Werke. Anhand des Harmoniemodells V-VI-ii-III-vi + Quintfall + Hs, das sich in zahlreichen Durchführungen Mozarts findet, wird ein möglicher rezeptionsgeschichtlicher Weg skizziert, der über Johann Christian Bach bis zur Invention in F-Dur von Johann Sebastian Bach führt.

Zeitaufwand ca. 40 Min.

Durchführungen

  • Kapitel 1: Mozarts Lernen an Menuetten (Monte und Fonte)
  • Kapitel 2: J. Riepel und das Monte-Modell als Halbschluss
  • Kapitel 3: Das Fonte-Modell (VI-ii-V-I + Hs) und das erweitere Fonte-Modell (III-vi-II-V) in der Formfunktion Durchführung
  • Kapitel 4: Die ›Ars combinatoria‹ und ein Modell in den Klaviersonaten Mozarts (V + VI-ii-III-vi + Quintfall + Hs) in der Formfunktion Durchführung
  • Kapitel 5: Lernen am Modell: J. Chr. Bach und J. S. Bach
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
--:-- / --:--