Inhalt
Formale Gestaltungsvorgaben dienen dazu, schriftliche Arbeiten zu strukturieren sowie ihre Lesbarkeit und Vergleichbarkeit zu verbessern. Sie umfassen die einzelnen Bestandteile einer Arbeit, definieren ihren Umfang und können Vorgaben zur Zitierweise, zum Seitenlayout und zur Verwendung einzelner Schrifttypen enthalten.
Die nachfolgenden Ausführungen orientieren sich an den Vorgaben für schriftliche Arbeiten des Musikwissenschaftlichen Instituts der HMTM.
Die konkreten Vorgaben können je nach Hochschule, Studiengang, Textart und Dozent_in sehr unterschiedlich ausfallen. Informiere Dich daher bei jeder schriftlichen Arbeit, ob es Gestaltungsvorgaben z.B. in Form eines Stylesheets gibt und welchen Umfang die Arbeit haben muss. Die Einhaltung dieser Vorgaben fließt unmittelbar in die Gesamtbewertung mit ein!
Unabhängig davon, ob es sich um eine Seminar-, Bachelor-/Master- oder Zulassungsarbeit handelt, bestehen schriftliche Arbeiten in den allermeisten Fällen aus Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Haupttext, ggf. Anhang und Quellenverzeichnis.
Allen schriftlichen Arbeiten am Musikwissenschaftlichen Institut ist zudem eine eidesstattliche Versicherung anzuhängen.
Jede schriftliche Arbeit sollte ein Deckblatt mit den folgenden Informationen enthalten:
- Name der Hochschule
- Semester
- Titel der Lehrveranstaltung
- Name des_der Lehrenden
- Titel der Arbeit
- Art der Arbeit (Seminararbeit, Bachelor-Arbeit, Zulassungsarbeit, etc.)
- Name des_der Autor_in
- Datum der Einreichung
- Studiengang und Fachsemester
- Matrikelnummer
- Mailadresse
Das Inhaltsverzeichnis enthält sämtliche Überschriften und Unterüberschriften des Haupttexts (inkl. Anhang und Quellenverzeichnis) und deren Seitenzahlen. Es empfiehlt sich, die Überschriften durchzunummerieren (1, 1.1, 1.1.1, usw.). Die Seitenzahlen beginnen mit der ersten Seite des Haupttexts, während Deckblatt und Inhaltsverzeichnis üblicherweise nicht mitgezählt werden.
Am besten werden die Überschriften im Textverarbeitungsprogramm bereits beim Schreiben als solche formatiert. Das Inhaltsverzeichnis kann dann mit geringem Aufwand automatisch erstellt werden (hier eine Anleitung dazu).
Die Bestandteile und der Aufbau des Haupttexts wurden bereits in der vorherigen Lektion behandelt. Für die formale Gestaltung haben sich folgende Vorgaben bewährt:
- Schrift: Verwendung eines gut lesbaren Schrifttyps (z.B. Times New Roman, Arial), Schriftgröße 12pt für den Fließtext, 10pt für die Fußnoten
- Hervorhebungen: möglichst sparsam einsetzen, auf Fettdruck und Unterstreichung verzichten, Kursivierung bei Werktiteln (z.B. Richard Strauss, Eine Alpensinfonie op. 64); differenzieren zwischen "direkten Zitaten" und 'distanzierender Rede' (sog. uneigentliche Rede) bzw. "'Zitat' im Zitat"
- Seitenränder: oben 2,5 cm, unten 2 cm, links 2 cm, rechts mindestens 2 cm (besser 3-4 cm als Korrekturrand)
- Zeilenabstand: 1,5-fach für den Fließtext, 1-fach für Fußnoten und längere Zitate
- Absätze: Verwendung von Blocksatz und automatischer Silbentrennung; erste Zeile eines Absatzes (außer zu Beginn eines Kapitels und nach Abbildungen oder längeren Zitaten) zur besseren Lesbarkeit einrücken
- Zitate länger als drei Zeilen: Text einrücken
- Quellennachweise: je nach Vorgabe in Form von Fußnoten (am Ende jeder Seite), Endnoten (am Ende des Kapitels oder des Textes), Author-Date-System; Fußnotenzeichen stehen entweder direkt nach dem Zitat, wenn das Zitat mitten im Satz steht, oder am Ende eines Satzes nach dem Satzzeichen.
- Abbildungen: werden fortlaufend durchnummeriert und erhalten stets eine Bildunterschrift mit vollständigem Quellennachweis
Quellen, die für das Verständnis der Argumentation wichtig, für den Haupttext aber zu umfangreich sind (z.B. längere Notenausschnitte, Interviews, Messdaten, Tabellen, Bilder, etc.), können Platz im Anhang finden. Sie werden fortlaufend durchnummeriert.
Das Quellenverzeichnis enthält sämtliche in der Arbeit verwendete Quellen, getrennt nach Primärquellen und Fachliteratur. Auf die Vollständigkeit der Angaben ist hier besonders zu achten!
Die Auflistung der Quellen erfolgt alphabetisch nach Nachnamen der Verfasser_innen. Wenn Du Dir unsicher bist, wie bestimmte Quellen nachgewiesen werden, dann lies Dir noch einmal die Lektion zum Zitieren durch.
Eine gründliche Endkorrektur ist für eine erfolgreiche Arbeit absolut unerlässlich und fließt direkt in die Bewertung ein. Oft fehlt jedoch gerade für diesen Schritt die Zeit vor der Abgabe. Je nach Umfang der Arbeit sollten daher mindestens drei Tage, besser noch eine Woche für eine sorgfältige Korrektur und Überarbeitung eingeplant werden. Die Korrektur betrifft nicht nur Rechtschreibung und Grammatik, sondern umfasst sämtliche Aspekte der Arbeit.
- Form: Liegen alle notwendigen Bestandteile der Arbeit vor (Deckblatt, Inhaltsverzeichnis, Haupttext, ggf. Anhang, Quellen- und Literaturverzeichnis, ggf. Eidesstattliche Versicherung)? Entspricht die Arbeit dem geforderten Umfang?
- Inhalt: Sind alle Fakten korrekt (Namen, Daten, Werktitel, etc.) angegeben? Ist die Argumentation schlüssig? Ist die Ausgangsfrage/-these ausreichend beantwortet? Gibt es unnötige Wiederholungen von Informationen?
- Stil: Lässt sich der Text sprachlich verbessern (Wortwiederholungen und Füllwörter streichen, lange Sätze teilen, Begriffe präzisieren)? Sind alle Formulierungen verständlich? Sind Fachbegriffe richtig verwendet?
- Orthografie und Zeichensetzung: Rechtschreibung, Grammatik, Kommata, Silbentrennung korrekt (automatische Rechtschreibkontrolle und manueller Durchgang durch den Text)?
- Zitate: Sind alle Übernahmen fremder Texte vollständig und korrekt zitiert?
- Wissenschaftlicher Apparat: Sind alle Nachweise inhaltlich vollständig und korrekt? Sind alle Zitierregeln erfüllt? Finden sich alle Quellenbelege auch im Quellenverzeichnis? Sind alle im Quellenverzeichnis genannten Quellen auch in den Fußnoten verwendet? Stimmen alle Verweise in den Fußnoten auf andere Stellen im eigenen Text? (z.B. „Siehe Fußnote 32“; „Vgl. hierzu die Ausführungen auf S. 13“).
- Layout: Stimmt das Inhaltsverzeichnis mit den Überschriften und Seitenzahlen des Haupttextes überein? Ist das Layout einheitlich (z.B. Zeilenabstände, Überschriftenformatierung, Nachweise, Absatzformatierungen, etc.)? Gibt es genügend Korrekturrand?
- Matthew Gardner, Sara Springfeld, Musikwissenschaftliches Arbeiten. Eine Einführung, 2. Auflage, Kassel u.a. 2018, S. 244–249.