Dissonanzbehandlung im 18. Jahrhundert

In diesem Tutorial geht es darum, die verschiedenen Dissonanzen und ihre Behandlungen im Stil des 18. Jahrhundert zu erkennen und in Übungen zu verwenden.

Die Wechselnote

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J. S. Bach, Brandenburgisches Konzert Nr. 3 - erster Satz - Anfang

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Der Durchgang

Der Durchgang (Dg) füllt einen Terzsprung in einer Stimme aus. Durchgänge können von jedem Dreiklangston iniziert werden. Der 8-7 Durchgang auf der Dominante kommt sehr oft in Kadenzen vor.

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Der Vorhalt

Ein konsonanter Ton im Akkord bleibt liegen. Die Bewegung der anderen Stimmen zum nächsten Akkord verursacht in der liegenden Stimme eine Dissonanz. Diese muss sich anpassen, indem es sich in die Konsonanz - meisten nach unten - auflöst.
Der Vorhalt ist immer auf einem betonten Taktteil.

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Weitere Dissonanzen

Die Vorausnahme (die Antizipation):
Die Dissonanz wird schrittweise und unbetont eingeleitet und vom gleichen Ton auf einer Betonung aufgelöst.

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Die anspringende Nebennote
Es wird in die Dissonanz hinein gesprungen.

Die abspringende Nebennote
Es wird aus der Dissonanz hinaus gesprungen. (wie hier geht es oft um die kleine Terz)

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Die Umspielung:
Die Dissonanz bewegt sich um eine kleine Terz zur nächsten Dissonanz , und löst sich dann schrittweise zur umspielten Konsonanz.

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Der Orgelpunkt ("der Organist mit Gipsbein")

Ein Ton bleibt liegen und wird durch die Bewegung der anderen Stimmen sissonant. Wenn der Orgelpunkt in der oberen Stimme liegt, heißt er dann der Diskantorgelpunkt.

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Beispiele

Aus der französischen Suite Nr. 2 in c-Moll:

  • Takt 1 eine betonte Wechselnote (Selten!)
  • Takt 2 eine angesprungene Nebennote
  • Takt 3 eine abspringende Nebennote
  • Takt 4 Umspielung
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