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Cinematography Masterclass

Inhalt

Einführung

Herzlich willkommen in der Cinematography Masterclass! In dieser Masterclass werdet ihr lernen, was Cinematography ist, wozu sie dient und wie ihr sie gezielt einsetzen könnt. Die Masterclass umfasst eine Vielzahl von Quellen sowie persönliche Erfahrungen.

Wie in jeder Kunst gibt es auch in der Cinematography keine festgelegten Regeln oder ein absolutes Richtig oder Falsch. Dennoch lassen sich Muster erkennen, auf die sich die Kunst des Bewegtbildes stützt. In den kommenden Beiträgen werde ich genauer auf einige dieser Muster bzw. "Regeln" eingehen.

Das Ziel dieses Guides ist es, euch eine Einführung und eine Art Leitfaden zu bieten. Denn es braucht Jahre und viel praktische Erfahrung, um die Bildsprache wirklich zu verstehen und ein Gespür dafür zu entwickeln. Dieser Guide soll euch dabei helfen.

Viel Spaß!

Cinematography

Cinematography, auch bekannt als Kameraarbeit oder Bildgestaltung, bezieht sich auf die Kunst und Technik der visuellen Darstellung von Geschichten auf Film oder digitalen Medien. Dies umfasst die Auswahl und Platzierung der Kameras, die Wahl der Objektive, die Beleuchtung, die Komposition der Bilder und die Bewegung der Kamera, um eine bestimmte ästhetische Wirkung zu erzielen.

Der/die/das Cinematographer (auch Director of Photography oder Kameramann/Kamerafrau genannt) ist für die Umsetzung der visuellen Vision des Regisseurs verantwortlich. Sie arbeiten eng mit dem Regisseur zusammen, um den gewünschten Stil, die Atmosphäre und die emotionale Wirkung einer Szene zu erfassen. Die Cinematography beeinflusst maßgeblich die Stimmung, den Rhythmus und die Narration eines Films.

Ein erfahrener Cinematographer berücksichtigt Faktoren wie Kamerabewegung, Bildkomposition, Farbpalette, Kontraste und Beleuchtung, um eine visuelle Sprache zu schaffen, die die Geschichte unterstützt und die Zuschauer in die Handlung eintauchen lässt. Cinematography ist daher ein entscheidender Aspekt der Filmproduktion und trägt maßgeblich zur künstlerischen und emotionalen Wirkung eines Films bei.

Kamera

Kamera

Was kann die Cinematography / Position der Kamera?

Das Publikum nimmt im Film in der Regel eine beobachtende Position ein. Diese Rolle hängt jedoch stark von der Art und Weise ab, wie die Kamera eingesetzt wird. Die Bildsprache kann bestimmen, wer das Publikum im Film repräsentiert und wie viel es über die Handlung weiß. Darüber hinaus kann die Position und Bewegung der Kamera Spannung, Dynamik und Emotionen erzeugen.

Im folgenden Abschnitt werde ich die aus meiner Sicht wichtigsten Funktionen der Bildsprache vorstellen. Dazu habe ich einige einfache Szenen entworfen. Beachtet bitte, wie allein die Position der Kamera das Empfinden derselben Szene beeinflusst.

Szene 1A

INT. WOHNZIMMER - NACHT

Lisa sitzt auf der Couch, isst Popcorn und schaut gebannt auf den Fernseher. Die Kamera steht hinter der Couch und zeigt sie von hinten. Das Publikum nimmt die Position des stillen Beobachters ein.

PLÖTZLICH kommt von links eine düstere GESTALT mit einem blutigen Messer ins Bild. Die Gestalt bewegt sich leise, aber bedrohlich näher an Lisa heran. Sie bemerkt nichts und ist weiterhin in den Film vertieft.

Das Publikum hat jedoch die erschreckende Information, dass sich eine Gefahr hinter Lisa verbirgt. Die Spannung steigt, da das Publikum um Lisas Unwissenheit und Sicherheit besorgt ist.

Szene 1B

Wir denken erneut an das Szenario mit dem gleichen Ablauf. Diesmal befindet sich die Kamera jedoch rechts neben der Heldin auf der Couch. Das Publikum hat die Heldin an der linken Bildkante im Blick und sieht gleichzeitig den Fernseher an der rechten Kante. Durch diese Positionierung und das Blickfeld vermitteln wir dem Publikum das Gefühl, Teil des Filmabends oder sogar live dabei zu sein. In dieser Kameraposition ist dem Publikum nicht bewusst, dass sich der Mörder von hinten nähert. Daher kann hier keine Spannung erzeugt werden. Stattdessen machen wir uns den Effekt des Jumpscare zunutze.

Der Jumpscare beschreibt ein unerwartetes Ereignis, das oft von einem lauten Sounddesign begleitet wird, um das Publikum zu erschrecken. Plötzlich packt der Mörder unsere Heldin von hinten, was das Publikum erschreckt und eine direkte Gefahr verspüren lässt, da es Teil des Geschehens ist.

Szene 2A

INT. SCHLAFZIMMER - TAG

Sarah steht in ihrem Schlafzimmer und wirkt aufgebracht. Sie greift nach ihrem Handy und wählt eine Nummer. Während des Telefonats läuft sie nervös auf und ab. Die Kamera befindet sich im Raum und begleitet Sarah in ihrer Bewegung, wodurch das Publikum das Gefühl bekommt, als Freund oder Freundin Teil des Geschehens zu sein.

SARAH (ins Telefon) Hey, ich muss mit dir reden. Es ist wirklich wichtig.

Sarah geht unruhig auf und ab, während sie mit der Person am anderen Ende des Telefons spricht.

SARAH (sorgenvoll) Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Es fühlt sich alles so überwältigend an.

Die Kamera bleibt nah an Sarah dran und fängt ihre Gefühle und ihre Unruhe ein. Das Publikum fühlt sich, als wäre es direkt in ihrem Schlafzimmer und erlebt ihre emotionale Situation mit.

Szene 2B

Gleiches Szenario, diesmal befindet sich die Kamera "im" Bett der Heldin. Die Kamera fungiert als POV (Point of View), also als Ego-Perspektive. Stellt euch das POV wie eine subjektive Perspektive vor. Dadurch fühlt sich das Publikum viel enger mit der Heldin verbunden, als wenn die Kamera im Raum stehen würde. Bei diesem Stilmittel müsste jedoch auch eine weitere Person im Bett der Heldin liegen, da sonst dem Publikum ein falscher Eindruck vermittelt würde.

Szene 2C

In dieser Szene befindet sich die Kamera im Nachbarshaus, und wir betrachten die Heldin durch ihr Fenster von außen. Dadurch nimmt das Publikum eine voyeuristische Position ein. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Voyeurismus nicht unbedingt mit sexuellem Verlangen gleichzusetzen ist, sondern eher auf die natürliche Neugierde des Menschen verweist. Durch diese ungewöhnliche Perspektive vermitteln wir dem Publikum ein völlig neues Gefühl.

Im Film wird generell mit den voyeuristischen Gefühlen des Menschen gespielt, da das Publikum stets eine beobachtende Position einnimmt. Dadurch kann es trotzdem, mehr oder weniger risikofrei, dem Geschehen von außen folgen.

Mehr zu Gefühlen und Emotionen im Film findest du im Storytelling Masterclass.

Ich hoffe, dass diese Beispiele deutlich gemacht haben, welche Möglichkeiten die Bildsprache bietet. Natürlich sind dies nur einige wenige Beispiele von vielen, aber sie verdeutlichen anschaulich, wie die Cinematographie Szenen unterstützt und dem Publikum dabei hilft, sich in die Geschichte einzufühlen und eine emotionale Bindung herzustellen.

Teste dich selbst

Schau dir den folgenden Clip aus Tarantinos Pulp Fiction an und stelle dir dabei folgende Fragen:

  • Welche Rolle nehme ich in der Szene ein?
  • Welches Gefühl wird durch die Kameraposition in mir ausgelöst?
  • Welchen Effekt hätte eine andere Kameraposition, zum Beispiel vom Nachbartisch aus?

Und denke daran: Es gibt kein richtig oder falsch, da jeder Mensch unterschiedlich empfindet.

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Framing VS. Komposition

Framing und Komposition sind zwei Begriffe, die eng miteinander verbunden sind, aber dennoch unterschiedliche Aspekte der Bildgestaltung im Film darstellen.

Framing bezieht sich auf die Platzierung und den Zuschnitt der Elemente innerhalb des Bildrahmens. Es beinhaltet die Entscheidung, was im Bild enthalten ist und wie es angeordnet ist. Das Framing legt fest, welche Elemente im Vordergrund stehen und wie sie zueinander in Beziehung stehen. Es betrifft die Wahl der Kameraeinstellung, des Bildausschnitts und der Perspektive, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Komposition hingegen bezieht sich auf die Art und Weise, wie diese Elemente innerhalb des Rahmens angeordnet sind. Es umfasst die Gestaltung von Linien, Formen, Farben und Texturen, um ein harmonisches und ästhetisch ansprechendes Bild zu schaffen. Die Komposition betrifft die Platzierung der Elemente im Verhältnis zueinander und die Schaffung einer visuellen Balance.

Mit anderen Worten: Das Framing befasst sich mit dem, was im Bild gezeigt wird, während die Komposition sich darauf konzentriert, wie diese Elemente angeordnet sind, um eine ästhetisch ansprechende und wirkungsvolle Darstellung zu erzeugen.

Framing

Einstellungsgröße

Einstellungsgrößen im Film beziehen sich auf die unterschiedlichen Kamerapositionen und Bildausschnitte, mit denen die Akteure oder Objekte aufgenommen werden. Sie dienen dazu, den Fokus und die Intensität einer Szene zu steuern und die emotionale Wirkung auf das Publikum zu beeinflussen.

Name

Beschreibung

Wofür

Supertotale

Die Umgebung / Ort wird aufgezeigt. Eine einzelne Person sollte nicht zu erkennen sein.

Zum etablieren eines Ortes. Z.B. ein Gebäude, Stadt oder Planet

Totale

Die ganze Figur ist zu erkenne, die Umgebung sollte aber deutlich das meiste vom Bild einnehmen.

Zum Etablieren des Ortes, wo sich die Figur befindet auch Emotional und Mental. Kann auch den Mood der Szene vorgeben und ein starkes "cineastisches" Bild erzeugen.

Halbtotale

Zeigt die Figur von Kopf bis Fuß.

Zeigt einmal die komplette Figur, hilft evtl. auch die Größenverhältnisse darzustellen.

Amerikanisch

Zeigt die Figur von Kopf bis kurz unter die Gürtellinie. Es hilft sich einen Cowboy vorzustellen, welchen man von Hut bis Oberschenkelholster zeigen möchte.

 

Halbnah

Zeigt eine Figur von Kopf bis knapp über der Gürtellinie.

So lassen sich die Figuren und das Geschehen gut darstellen ohne die Atmosphäre der Umgebung zu verlieren. Des weiteren wird die Halbnahe oft für Interviews und Dokumentationen benutzt.

Nah

Zeigt eine Figur von Kopf bis unter die Schultern.

Wird oft bei Dialogen verwendet. Vermittelt das Gefühl der Figur selbst gegenüber zu stehen.

Groß

Zeigt den kompletten Kopf.

Emotionen der Figur hervorheben.

Close up / Detail

Zeigt ein bestimmtes Objekt, ein Gesicht oder ein Detail im Bildausschnitt, vergrößert und nah herangezoomt.

Close-ups werden häufig eingesetzt, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf wichtige Details oder Emotionen zu lenken.

Blickwinkel / Perspektive

Nachdem wir nun wissen, wie wir unsere Figur im Bild positionieren möchten, stellt sich die Frage nach dem Blickwinkel, aus dem wir die Figur zeigen wollen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es gibt insgesamt mehr als sechs verschiedene Perspektiven, die jeweils einem unterschiedlichen Zweck dienen.

Name

Beschreibung

Wofür

Overhead / Top Shot

Die Kamera schaut in einer geraden Linie von oben auf die Figur. Der Blickwinkel von der Kamera zum Boden sollte 90° betragen.

Sehr stilistisch, für komplexe Bewegungen, wenn eine Figur liegt.

Aerial Shot / Vogelperspektive

Wie ein Vogel der von oben herab schaut, z.B. Drohnenaufnahmen.

Etablieren der Umgebung, Städte, Landschaften oder um zu zeigen, dass sich die Figuren auf einem weitem Weg befinden.

High Angle / Aufsicht

Alles über Augenhöhe, herabschauend.

Figur wirkt kleiner und schwächer.

Eye Level / Augenhöhe

Wir befinden uns mit der Kamera auf der gleichen Höhe wie die Augen unserer Figur.

Natürliches, neutrales Befinden, ermöglicht eine Kommunikation zwischen Figur und Zuschauer (4. Wand durchbrechen)

Low Angle / Untersicht

Alles unter Augenhöhe, heraufschauend.

Figur wirkt größer und stärker, perfekt für Helden und Bösewichte.

Dutch Angle

Die Kamera ist horizontal geneigt.

kann ein Gefühl von Unwohlsein, Wahnsinn, Terror oder Verwirrung erzeugen und Spannung aufbauen.

Motivated Camera Movement

Eine bewegte Kamera im Film sollte stets ein Ziel verfolgen. Sie sollte dem Publikum zusätzliche Informationen vermitteln oder Gefühle und Emotionen erzeugen. Kurz gesagt, sie sollte immer motiviert sein und die erzählte Geschichte unterstützen. Wenn sie gut eingesetzt wird, kann sie beispielsweise Informationen im Bild enthüllen oder verbergen, Spannung erzeugen, Trauer ausdrücken oder die Emotionen der Figur verstärken.

Name

Beschreibung

Wofür

Static Shot

Ist eine statische Kamera. Sie wird während der Aufnahme nicht bewegt.

Dialoge, ästhetische Bildkompositionen, das Spiel des Schauspielers in den Fokus zu legen, dem Schauspieler Raum zu schaffen, die Figur im Bild einzufangen und somit seine Hilflosigkeit darzustellen.

Pan

Ist ein horizontaler Schwenk mit fixiertem Punkt. Hier wird die Kamera während der Aufnahme zum Beispiel auf einem Stativ von links nach rechts oder umgekehrt bewegt.

Der Figur zu folgen, Informationen aufzuzeigen, ein langsamer Schwenk kann Spannung und eine Erwartungshaltung erzeugen.

Whip Pan

Ist ein besonders schneller und ruckartiger Pan.

Um die Energie im Bild zu unterstützen, Beziehungen zwischen Personen darzustellen / zu erzeugen.

Tilt

Ist ein vertikaler Schwenk mit fixiertem Punkt. Hier wird die Kamera während der Aufnahme zum Beispiel auf einem Stativ von oben nach unten oder umgekehrt bewegt.

Informationen aufzuzeigen, welche vorher nicht im Bild zu sehen waren. Dabei kann es sich um den Ort, die Größe oder eine Figur handeln.

Push in

Ist eine Kamerazufahrt, bei der eine feste Kamera auf einem Dolly oder ähnlichem auf eine Figur oder ein Objekt zufährt.

Die Gedanken / Denkprozess einer Figur hervorzuheben, einen Moment zu betonen, etwas mehr Bedeutung zuzuordnen z.B. einem Objekt, Text oder Figur.

Pull out

Ist eine Wegfahrt, bei der eine feste Kamera auf einem Dolly oder ähnlichem von einer Figur oder Objekt wegfährt.

Signalisiert, sich von der Figur oder Szene zu trennen, zum enthüllen des Kontexts einer Szene / Setting / Figur durch zusätzliche Informationen, Unheil, negative Emotionen, Isolation, vermittelt ein Gefühl von zurückgelassen werden.

Zoom in

Ist ein Zoom am Objektiv während der Aufnahme. Hierbei wird die Brennweite erhöht.

Vermittelt ein surreales Gefühl, es gibt kein vergleichbares menschliches Erlebnis.

Crash Zoom

Ist ein besonders schneller und ruckartiger Zoom in.

Hat einen dramatischen Effekt, Comedy Effekt.

Dolly Zoom

Kombination aus: Push in + Zoom out / Pull out + Zoom in

Kreiert einen einzigartigen Effekt, bei welchem die Figur / das Objekt sich kaum verändert, der Hintergrund sich aber an die Figur nähert oder entfernt.

Push in + Zoom out: Konflikt

Pull out + Zoom in: Objekt viel dominanter als der Hintergrund

Tracking Shot

Die Kamera folgt oder führt die Figur/ das Objekt, entweder hinter oder vor ihr, dabei bewegt sie sich mit der Figur (also keine gerade Linie).

Erzeugt Spannung, man soll sich fragen, wo geht die Figur hin und was passiert dann.

Camera shake

Die Kamera wird während der Aufnahme mit den Händen geführt und leicht bis stark bewegt.

Erzeugt ein Gefühl von "Echtzeit", also dass das Event wirklich passiert, kann Panik erzeugen, wird oft für Action Szenen benutzt.

Komposition

Rule of Thirds

Die Rule of Thirds im Film ist eine Kompositionsregel, bei der das Bild in ein Raster aus neun gleichen Quadraten unterteilt wird, indem zwei horizontale und zwei vertikale Linien gezogen werden. Die Idee hinter der Rule of Thirds besteht darin, wichtige Elemente des Bildes entlang dieser Linien oder an den Schnittpunkten der Linien zu platzieren.

Vorteile der Rule of Thirds im Film:

  1. Ausgewogene Komposition: Die Verwendung der Rule of Thirds hilft, eine ausgewogene und harmonische Komposition im Bild zu erreichen. Indem wichtige Elemente entlang der Linien oder an den Schnittpunkten platziert werden, entsteht ein visuell ansprechendes Bild.

  2. Fokus auf Schlüsselelemente: Durch das Platzieren von Schlüsselelementen entlang der Linien oder an den Schnittpunkten wird die Aufmerksamkeit des Betrachters gezielt gelenkt und wichtige visuelle Informationen können betont werden.

  3. Natürliche Bildanordnung: Die Rule of Thirds orientiert sich an der Art und Weise, wie wir natürlicherweise visuelle Elemente betrachten. Dies führt zu einer natürlichen und intuitiven Bildanordnung, die dem Betrachter vertraut erscheint.

Nachteile der Rule of Thirds im Film:

  1. Eingeschränkte Kreativität: Die strikte Anwendung der Rule of Thirds kann zu einer gewissen Vorhersehbarkeit in der Bildkomposition führen. Dies kann dazu führen, dass das Bild weniger originell oder kreativ wirkt.

  2. Beschränkte Anwendung: Obwohl die Rule of Thirds in vielen Fällen effektiv ist, kann es Situationen geben, in denen eine andere Kompositionsregel oder eine abweichende Platzierung der Elemente im Bild besser geeignet ist, um eine bestimmte Stimmung oder Botschaft zu vermitteln.

Wann

Warum

Porträtaufnahmen

Bei der Aufnahme von Gesichtern kann die Platzierung der Augen entlang der oberen horizontalen Linie oder an den oberen Schnittpunkten der Linien helfen, eine ausgewogene und ansprechende Komposition zu erzeugen.

Landschaftsaufnahmen

Indem wichtige Elemente wie Horizontlinien oder markante Objekte entlang der horizontalen Linien platziert werden, kann die Rule of Thirds helfen, eine beeindruckende Landschaftskomposition zu schaffen.

Dialogszenen

Wenn zwei Personen miteinander sprechen, können sie entlang der vertikalen Linien oder an den seitlichen Schnittpunkten platziert werden, um eine visuelle Balance und Aufmerksamkeit auf beide Figuren zu gewährleisten.

Objekte und Symbole

Wenn ein bestimmtes Objekt oder Symbol im Fokus steht, kann es entlang der Linien oder an den Schnittpunkten platziert werden, um seine Bedeutung und Wichtigkeit visuell zu betonen.

Kamerabewegungen

Bei Schwenks oder Kamerafahrten kann die Rule of Thirds verwendet werden, um den Fokus des Betrachters durch das Bild zu führen, indem wichtige Elemente entlang der Linien bewegt werden.

Talking Room / Lead Room

Der Talking Room oder Leading Room im Film bezieht sich auf die Komposition und Platzierung von Figuren innerhalb des Bildrahmens in einer Dialogszene. Es bezieht sich speziell auf den Raum oder die Richtung, in die eine Figur im Bildraum schaut oder sich bewegt.

Der Talking Room bezieht sich auf den Raum, der vor einer Figur im Bild liegt. Wenn eine Figur im Bildrahmen nach rechts schaut, wird links von ihr ein scheinbar leerer Raum gelassen. Umgekehrt, wenn eine Figur nach links schaut, ist rechts von ihr ein leerer Raum im Bild.

Der Leading Room hingegen bezieht sich auf den Raum, in den eine Figur im Bild blickt. Es ist der Raum, der sich vor der Figur öffnet. Es wird oft verwendet, um einen visuellen Kontext herzustellen und dem Publikum zu zeigen, worauf die Figur ihre Aufmerksamkeit richtet.

Diese Techniken dienen dazu, dem Betrachter eine natürliche räumliche Orientierung zu geben und eine visuelle Balance im Bildraum zu schaffen. Durch die Verwendung von Talking Room und Leading Room kann eine Szene visuell ansprechend und klar gestaltet werden, während die Aufmerksamkeit des Publikums gezielt gelenkt wird.

Um ein harmonisches Bild zu erzeugen, wird einer Figur immer ausreichend Talking Room gegeben, selbst in Interview-Situationen. Wenn man einer Figur den Talking Room wegnimmt und sie gegen den Bildrand sprechen oder schauen lässt, wirkt die Figur bedrückt und eingesperrt.

Golden Ratio / goldener Schnitt

Der Goldene Schnitt ist ein Prinzip der visuellen Gestaltung, das auf der mathematischen Proportion basiert und eine ästhetisch ansprechende Komposition erzeugt. Im Film bezieht sich der Goldene Schnitt auf die Aufteilung des Bildes oder der Szene in harmonische Verhältnisse.

Der Goldene Schnitt wird erreicht, indem das Bild oder die Szene so aufgeteilt wird, dass das Verhältnis der kleineren zur größeren Teilstrecke dem Verhältnis der größeren zur Gesamtstrecke entspricht. Dieses Verhältnis wird oft als 1:1,618 dargestellt und kann durch verschiedene Linien oder Punkte im Bild erreicht werden.

Vorteile des Goldenen Schnitts im Film:

  1. Ästhetik: Der Goldene Schnitt erzeugt eine visuell ansprechende Komposition, die als harmonisch und ausgewogen wahrgenommen wird. Die Platzierung von Objekten, Charakteren oder visuellen Elementen entlang der Linien des Goldenen Schnitts kann zu einer ästhetischen Verbesserung des Bildes führen.

  2. Fokus und Aufmerksamkeit: Der Goldene Schnitt kann helfen, den Blick des Betrachters zu lenken und einen Fokuspunkt zu schaffen. Durch die Platzierung wichtiger Elemente entlang der Linien des Goldenen Schnitts können sie visuell hervorgehoben und die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf sich ziehen.

Nachteile des Goldenen Schnitts im Film:

  1. Strenge Anwendung: Die strikte Anwendung des Goldenen Schnitts kann zu einer zu statischen und vorhersehbaren Bildkomposition führen. Manche Filmemacher bevorzugen eine größere Freiheit und Kreativität bei der Gestaltung ihrer Bilder und ziehen es vor, sich nicht ausschließlich auf mathematische Proportionen zu verlassen.

  2. Subjektivität: Die Wirkung des Goldenen Schnitts kann von Person zu Person unterschiedlich empfunden werden. Was für manche als ästhetisch ansprechend gilt, mag für andere möglicherweise nicht dieselbe Wirkung haben. Geschmack und ästhetische Vorlieben sind subjektiv und können variieren.

Wann

Warum

Komposition von Landschaftsaufnahmen

Bei weitläufigen Landschaftsszenen wird oft der Horizont entlang der oberen oder unteren horizontalen Linie des Goldenen Schnitts platziert. Dadurch entsteht eine ausgewogene Aufteilung zwischen Himmel und Erde.

Platzierung von Charakteren

Bei der Platzierung von Charakteren im Bild kann der Goldene Schnitt verwendet werden, um eine harmonische Anordnung zu schaffen. Zum Beispiel könnte ein Charakter entlang einer vertikalen Linie des Goldenen Schnitts positioniert werden, während andere Elemente im Hintergrund entlang der anderen Linien platziert sind.

Framing von Gesichtern

Beim Framing von Gesichtern, insbesondere bei Nahaufnahmen oder Porträts, kann der Goldene Schnitt angewendet werden, um das Gesicht des Charakters entlang einer diagonalen Linie zu platzieren. Dadurch entsteht ein ausgewogenes und ansprechendes Bild.

Aufteilung von Szenen mit mehreren Elementen

In Szenen mit mehreren Elementen, wie zum Beispiel einer Tischgesellschaft, kann der Goldene Schnitt verwendet werden, um die Platzierung der verschiedenen Personen entlang der Linien des Goldenen Schnitts zu optimieren und eine ausgewogene Komposition zu erzielen.

Kamerabewegungen

Der Goldene Schnitt kann auch bei Kamerabewegungen berücksichtigt werden, um den Fokus und die visuelle Balance während der Bewegung aufrechtzuerhalten. Zum Beispiel kann eine Kamerafahrt entlang einer Linie des Goldenen Schnitts die Dynamik und die Ästhetik der Szene verstärken.

Objektiv

Brennweite

Die Brennweite im Film bezieht sich auf die Eigenschaft des Objektivs, die den Bildwinkel und den Vergrößerungsfaktor eines Kameraobjektivs bestimmt. Sie wird in Millimetern angegeben und beeinflusst maßgeblich die Perspektive, den Bildausschnitt und die räumliche Wirkung einer Aufnahme.

Die Wahl der Brennweite hat Auswirkungen auf die visuelle Darstellung einer Szene. Eine kurze Brennweite kann eine größere räumliche Tiefe erzeugen und eine intensivere Verbindung zum Umfeld herstellen. Eine lange Brennweite kann den Hintergrund komprimieren und das Hauptmotiv isolieren. Die Brennweite kann auch die emotionale Wirkung einer Szene beeinflussen, indem sie die Nähe oder Distanz zum Geschehen verstärkt.

Kurze Brennweiten (Weitwinkelobjektive) 14-35mm

haben eine geringe Vergrößerung und einen breiten Bildwinkel. Sie erfassen mehr vom Sichtfeld und erzeugen eine größere Tiefenwirkung.

Weitwinkelobjektive eignen sich gut für Landschaftsaufnahmen, Architekturfotografie und Aufnahmen in engen Räumen, da sie eine weitläufige Szene oder einen großen Raum erfassen können. Sie können auch eine verzerrte Perspektive erzeugen, wenn Objekte in der Nähe der Kamera liegen und andere weiter entfernt sind.

Mittlere Brennweiten (Normalobjektive) 40-60mm

haben eine ähnliche Vergrößerung wie das menschliche Auge und einen moderaten Bildwinkel. Sie erzeugen eine natürlichere Perspektive und sind vielseitig einsetzbar.

Normalobjektive werden oft für Alltagsszenen, Porträtfotografie und dokumentarische Aufnahmen verwendet.

Lange Brennweiten (Teleobjektive) 85mm - offen

haben eine hohe Vergrößerung und einen engen Bildwinkel. Sie bringen entfernte Objekte näher heran und erzeugen eine komprimierte Perspektive, bei der der Hintergrund stark verschwommen oder unscharf wirken kann.

Teleobjektive werden häufig für Sportaufnahmen, Tierfotografie und Porträts eingesetzt, um das Hauptmotiv isoliert und hervorgehoben darzustellen.

Depth of Field / DOF

Das Depth of Field im Film bezieht sich auf den Bereich der Bildtiefe, in dem Objekte scharf und deutlich erkennbar sind. Es beschreibt, wie viel von der Szene in einem bestimmten Bereich des Bildes scharf abgebildet wird, während der Rest unscharf oder verschwommen erscheint.

Das Depth of Field wird durch die Wahl der Blende, der Brennweite des Objektivs und der Entfernung zum Motiv beeinflusst. Eine große Blendenöffnung (kleine Blendenzahl wie f/1.8) erzeugt eine geringe Tiefenschärfe, wodurch nur das Motiv im Vordergrund scharf abgebildet wird und der Hintergrund unscharf wird. Dies wird oft für Porträtaufnahmen verwendet, um das Hauptmotiv hervorzuheben und eine ästhetische Trennung zwischen Vorder- und Hintergrund zu schaffen.

Eine kleine Blendenöffnung (große Blendenzahl wie f/16) erzeugt eine größere Tiefenschärfe, bei der sowohl das Motiv im Vordergrund als auch der Hintergrund scharf abgebildet werden. Dies wird oft für Landschaftsaufnahmen verwendet, um eine detailreiche Darstellung der gesamten Szene zu ermöglichen.

Das Depth of Field kann eine wichtige gestalterische Entscheidung sein, um den Fokus auf bestimmte Elemente im Bild zu lenken und eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen. Ein geringes Depth of Field kann Intimität, Konzentration und Trennung hervorrufen, während ein großes Depth of Field eine größere räumliche Tiefe und Kontextualisierung ermöglicht.

Name

Beschreibung

Wofür

Geschlossene Blende z.B. f/16

Große Blendenzahl, großes DOF

Etablieren der Szene, alles soll im Fokus sein, mehrere Figuren einfangen. (Externe Welt)

Offene Blende z.B. f/1.4

Kleine Blendenzahl, kleines DOF

Um die Figur vom Rest des Bildes zu isolieren, Fokus des Publikums zu lenken, Emotionen der Figur darzustellen. (Interne Welt)

Mittlere Blende z.B. f/8

Mittlere Blendezahl, mittleres DOF

Kombiniert die offene und geschlossene Blende. Hilft dabei den Fokus auf die Figuren zu legen ohne dabei die Umgebung zu verlieren.

Willst du mehr über die Blende erfahren? Schaue dir das Video zur Blende der Videoreihe Filmen leicht gemacht an.

Kreative Komposition

Balance - Wes Anderson

Die Balance im Film bezieht sich auf die Verteilung und Anordnung von visuellen Elementen innerhalb eines Bildes oder einer Szene, um ein harmonisches und ästhetisch ansprechendes Gesamtbild zu schaffen. Ein Regisseur, der für seine besondere Aufmerksamkeit für die Balance bekannt ist, ist Wes Anderson.

Wes Anderson ist für seinen akribischen Einsatz von Symmetrie und geometrischen Mustern in seinen Filmen bekannt. Durch die sorgfältige Platzierung von Objekten, Charakteren und Farben in seinen Bildern schafft er eine visuelle Balance, die eine einzigartige Ästhetik erzeugt.

Ein Beispiel für die Balance in Wes Andersons Filmen ist seine Verwendung von symmetrischen Bildkompositionen. Er neigt dazu, seine Szenen so zu inszenieren, dass sie perfekt in der Mitte geteilt sind, wodurch ein Gefühl von Gleichgewicht und Harmonie entsteht. Dies kann sowohl bei statischen Einstellungen als auch bei Kamerafahrten beobachtet werden.

Darüber hinaus verwendet Anderson eine präzise Farbpalette, um die visuelle Balance in seinen Filmen zu unterstützen. Oft wählt er eine begrenzte Anzahl von Farben, die sich in verschiedenen Elementen des Bildes wiederholen, wie zum Beispiel in Kostümen, Dekorationen oder Hintergründen. Dadurch entsteht eine visuelle Einheit und ein Gefühl der Ausgewogenheit.

Die Balance in Wes Andersons Filmen hat den Effekt, dass die Zuschauer in eine ästhetisch ansprechende Welt eintauchen, in der jedes Detail sorgfältig platziert ist. Dies kann eine gewisse Ruhe und Harmonie vermitteln, aber auch eine gewisse Künstlichkeit und stilisierte Atmosphäre erzeugen.

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Quelle: Youtube

Center Framing

Center Framing im Film bezieht sich auf die Platzierung des Hauptmotivs oder der zentralen Elemente im Zentrum des Bildausschnitts. Bei dieser Kompositionsweise wird das Motiv genau in der Mitte des Bildes platziert, sodass es symmetrisch und ausgewogen wirkt.

Der Einsatz von Center Framing kann verschiedene Wirkungen erzielen. Hier sind einige mögliche Aspekte:

  1. Betonung der Stabilität: Durch die zentrale Platzierung des Motivs im Bild entsteht ein Gefühl der Stabilität und Ausgeglichenheit. Es erzeugt eine visuelle Ruhe und Symmetrie.

  2. Hervorhebung der Bedeutung: Das zentrale Motiv zieht automatisch die Aufmerksamkeit auf sich. Dadurch wird dem Motiv eine erhöhte Bedeutung und Relevanz zugeschrieben.

  3. Einschränkung des Blickfelds: Durch die Zentrierung des Motivs kann der Rahmen enger wirken und das Blickfeld des Zuschauers auf das Wesentliche beschränken. Es kann eine gewisse Intimität oder Fokussierung auf das Motiv erzeugt werden.

  4. Symbolische Bedeutung: Center Framing kann symbolische Konnotationen haben, wie zum Beispiel Balance, Harmonie oder Zentralität.

Es gibt auch Variationen des Center Framing, wie zum Beispiel das asymmetrische Center Framing, bei dem das Motiv leicht verschoben und dennoch im Zentrum platziert wird. Diese Techniken können dazu beitragen, das Bild interessanter und dynamischer zu gestalten, während die zentrale Ausrichtung beibehalten wird.

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Quelle: Youtube

Quadrant Frames

Das Quadrant Framing hat seinen größten Anklang wohl in der Serie Mr. Robot von Sam Esmail gefunden. In ihr wird es benutzt um den psychischen Zustand des Hauptcharakters, gespielt von Rami Malk, zu unterstützen, mit großem Erfolg.

Durch das besondere Framing wirkt Rami klein, hilflos, bedrängt und verloren. Ebenso ist das Quadrant Framing eine eher ungewohnte Art des Framings, wodurch der Zuschauer in eine ungewohnte und neue Situation geworfen wird.

Quadrant Framing im Film bezieht sich auf die Aufteilung des Bildes in vier Quadranten, um bestimmte Elemente oder Aspekte einer Szene zu betonen. Jeder Quadrant kann eine andere Bedeutung, Atmosphäre oder emotionale Wirkung vermitteln.

Hier sind einige Aspekte des Quadrant Framings und ihre möglichen Bedeutungen:

  1. Oberer linker Quadrant: Dieser Bereich wird oft verwendet, um eine Figur oder ein Objekt einzuführen oder zu platzieren, das von besonderer Bedeutung für die Szene oder die Geschichte ist. Es kann dazu dienen, die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu lenken und eine gewisse Dominanz oder Präsenz zu vermitteln.

  2. Oberer rechter Quadrant: Dieser Bereich kann verwendet werden, um eine Verbindung zu herstellen oder eine Beziehung zwischen zwei Elementen herzustellen. Zum Beispiel könnte eine Figur im oberen rechten Quadranten platziert werden, während sich ein relevantes Objekt oder eine andere Figur im unteren linken Quadranten befindet, um eine Verbindung oder eine Wechselwirkung zwischen den beiden herzustellen.

  3. Unterer linker Quadrant: Dieser Bereich kann verwendet werden, um eine gewisse Leere, Einsamkeit oder Unterlegenheit zu vermitteln. Indem wichtige Elemente oder Charaktere in diesem Quadranten platziert werden, kann eine gewisse Unsicherheit oder Schwäche ausgedrückt werden.

  4. Unterer rechter Quadrant: Dieser Bereich kann verwendet werden, um eine gewisse Stabilität oder Ruhe darzustellen. Elemente, die im unteren rechten Quadranten platziert sind, können eine gewisse Sicherheit, Vertrauen oder eine harmonische Komponente in der Szene repräsentieren.

Das Quadrant Framing hat seinen größten Anklang wohl in der Serie "Mr. Robot" von Sam Esmail gefunden. In der Serie wird es erfolgreich eingesetzt, um den psychischen Zustand des Hauptcharakters, gespielt von Rami Malek, zu unterstützen. Durch das besondere Framing wirkt Rami Malek klein, hilflos, bedrängt und verloren. Das Quadrant Framing verleiht der Serie eine ungewohnte und neue visuelle Ästhetik, die den Zuschauer in eine andere Welt eintauchen lässt und eine besondere Atmosphäre schafft.

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Quelle: Youtube

The 9 Shot Rule

The 9 Shot Rule ist eine Art Hilfestellung oder Anleitung um genügend B-Roll also Schnittbilder für eine Szene zu kreieren. Diese helfen dabei eine Handlung darzustellen oder schaffen Platz und Zeit für ein Voice-Over.

2x Establishing Shots 2x Wide Shots 2x Medium Shots 2x Close Up Shots 1x Unique Shot

Ein paar Tipps

  1. Planung ist entscheidend: Bereite deine Shots im Voraus vor, indem du Storyboards oder Shot-Listen erstellst. Dadurch kannst du deine Vision besser umsetzen und effizienter arbeiten.

  2. Nutze das natürliche Licht: Experimentiere mit verschiedenen Lichtquellen und Tageszeiten, um die gewünschte Atmosphäre zu erzeugen. Nutze auch Reflektoren oder Diffusoren, um das Licht zu kontrollieren.

  3. Nutze die Rule of Thirds: Platziere wichtige Elemente deines Bildes entlang der Linien und Schnittpunkte des Rasters der Drittel, um visuelles Interesse und Balance zu schaffen.

  4. Spiele mit der Tiefenschärfe: Nutze die Tiefenschärfe, um den Fokus auf bestimmte Elemente im Bild zu lenken und eine räumliche Tiefe zu erzeugen.

  5. Bewegte Kamera mit Bedacht einsetzen: Bewegungen der Kamera sollten motiviert sein und zur Geschichte beitragen. Vermeide übermäßiges Wackeln oder unnötige Schwenks, die von der Handlung ablenken könnten.

  6. Achte auf den Bildaufbau: Achte auf die Komposition deiner Bilder. Nutze Linien, Formen und Farben, um visuelles Interesse zu erzeugen und die Stimmung zu unterstützen.

  7. Experimentiere mit Perspektiven: Spiele mit verschiedenen Kamerawinkeln und -höhen, um neue Perspektiven zu entdecken und eine visuelle Dynamik zu erzeugen.

  8. Arbeite mit dem Set-Design zusammen: Kooperiere mit dem Set-Designer, um das visuelle Konzept zu verstärken und sicherzustellen, dass die Set-Elemente zur Geschichte passen.

  9. Nutze Bewegungen zur Geschichte: Kamerafahrten, Schwenks und Zooms können eingesetzt werden, um Spannung, Dynamik oder Emotionen zu verstärken. Wähle sie gezielt und sparsam aus, um ihre Wirkung zu maximieren.

  10. Teste und übe: Probiere neue Techniken und Stile aus, um deine Fähigkeiten zu erweitern. Experimentiere mit verschiedenen Kameras, Objektiven und Einstellungen, um deinen eigenen Stil zu entwickeln.

Licht

Licht

Kelvin / Farbtemperatur

Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) gemessen und beschreibt, ob eine Lichtquelle eher warm oder kühl erscheint. Je niedriger der Kelvin-Wert, desto wärmer und rötlicher ist das Licht. Je höher der Kelvin-Wert, desto kühler und bläulicher wird das Licht.

  1. Niedrige Kelvin-Werte (unter 3200K):

    • Anwendung: Kunstlicht, Kerzenlicht, Sonnenuntergang
    • Beispiel: Eine romantische Szene am Abend, eine gemütliche Innenaufnahme mit Lampenlicht.
  2. Mittlere Kelvin-Werte (3200K - 5600K):

    • Anwendung: Tageslicht, Glühlampenlicht
    • Beispiel: Normale Tageslichtszenen, Innenaufnahmen mit natürlicher Beleuchtung.
  3. Hohe Kelvin-Werte (über 5600K):

    • Anwendung: Bewölkter Himmel, Schatten, Blitzlicht
    • Beispiel: Ein bewölkter Tag, Szenen im Schatten, Blitzlichtaufnahmen.
  4. Extrem hohe Kelvin-Werte (über 8000K):

    • Anwendung: Blauer Himmel bei Tageslicht, künstliche Effekte
    • Beispiel: Science-Fiction-Szenen, künstliche oder übernatürliche Umgebungen.

Die Wahl der Farbtemperatur im Film hat einen starken Einfluss auf die Stimmung und Atmosphäre einer Szene. Wärmere Farbtemperaturen können eine gemütliche, romantische oder nostalgische Stimmung erzeugen, während kühlere Farbtemperaturen eher eine moderne, sachliche oder sogar unheimliche Atmosphäre schaffen können.

Es ist wichtig zu beachten, dass Filmemacher oft mit Farbtemperaturen spielen, um künstlerische Effekte zu erzielen. Zum Beispiel kann eine warme Farbtemperatur in einer sonst kühlen Szene eine emotionale Wärme hinzufügen, während eine kühle Farbtemperatur in einer warmen Umgebung eine distanzierte oder surreale Wirkung erzeugen kann.

8 Steps to Cinematic Lighting

  1. Shoot Shadow Side

Die Kamera sollte immer auf der dunkleren Seite vom Gesicht stehen. Verleiht ein dramatischeres und dreidimensionales Gesicht.

  1. Lighting Direction

Für natürliches Licht, sollte das Key-Light (Hauptlicht) im 45° Winkel zum Subjekt stehen. (Rembrandt Lighting)

  1. Depth

Tiefe lässt sich durch das Separieren von Subjekt und Hintergrund erreichen. Mit Licht entweder durch Farbe, Helligkeit oder einem practical (eine Lichtquelle welche im Bild zu sehen ist).

  1. Motivated Lighting

Das Licht, sollte eine Lichtquelle besitzen, welche im Film erzählt wird, wie ein Fenster, eine Lampe, ein Bildschirm usw.

  1. Background Lighting

Der Hintergrund sollte auch eingeleuchtet sein z.B. durch ein practical, ambient light,. Es soll dem Hintergrund "Leben" verschaffen.

  1. Time of Day

Wenn du Außen drehst achte auf die richtige Uhrzeit! Am besten eignet sich die "Golden Hour" dafür. Dies sind die ersten Sonnenstrahlen und die letzten. Vermeide in der Mittagssonne zu drehen.

  1. Eye Light

Eine Reflektion der Lichtquelle im Auge des Subjektes. Verleiht dem Subjekt mehr "Leben".

  1. Texture

Verleihe dem Licht eine Textur z.B. durch Nebel oder Formen (Schatten).

Intro & Werbung
Shoot Shadow Side
Lighting Direction
Depth
Motivated Lighting
Background Lighting
Time of the Day
Eye Light
Texture
Alle 8 Schritte
Outro
--:-- / --:--

Quelle: Youtube

Separation durch Licht

Kontrast

Hell und Dunkel

Intro
Contrast Ration
Key and Backgorund
Low-Key
High-Key
Silhoutte
Normal Lighting
Key & Shadows
Outro
--:-- / --:--

Quelle: YouTube

Low Key Lighting

Das Low Key Lighting wird in der Fotografie und der Cinematographie unterschiedlich verstanden. In der Cinematography bezieht sich das Low Key Lighting auf einen dunkleren bzw. einen unterbelichteten Hintergrund, das Subjekt spielt dabei keine Rolle.

High Key Lighting

Das High Key Lighting bezieht sich im Gegensatz zum Low Key Lighting auf das Subjekt! Hier spricht man von einem gut oder leicht überbelichtetem Subjekt. Der Hintergund kann dunkler als das Subjekt sein, sollte aber immer noch ausgeleuchtet sein.

Silhouette

Bei der Silhouette spricht man von einem unterbelichtetem oder komplett schwarzem Subjekt! Der Hintergrund sollte dabei von leicht unterbelichtet bis leicht überbelichtet sein.

Normal Lighting

Bei allem was nicht in die zuvor genannten Kategorien fällt spricht man von normal Lighting. Dabei sollte das Subjekt jedoch gleich oder ein paar Stufen heller als der Hintergrund belichtet sein.

Diffusion

Intro
Wofür Licht
Natürliches Licht
Diffusion
Outro
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Negativ Fill

Negativfüllung (Negativ Fill) ist eine Technik im Bereich der Filmbeleuchtung. Es bezieht sich auf die Verwendung von dunklen Materialien oder Gegenständen, um unerwünschtes Licht von einer Szene abzuschatten oder zu blockieren. Im Film werden dafür sogenannte Floppys benutzt, welche wie feste, schwarze Flaggen aussehen. Diese benutzt man, um Kontraste zu steigern, unerwünschte Reflexionen zu minimieren und die Kontrolle über die Lichtstimmung einer Szene zu verbessern.

Im Allgemeinen wird Negativfüllung verwendet, um Schatten zu verstärken oder zu kontrollieren, indem man das Licht blockiert, das von einer Lichtquelle auf die Schattenseite eines Objekts fällt zum Beispiel das Gesicht.

Diese Technik wird meist bei Portrait- oder Detailaufnahmen verwendet. Besonders hilfreich ist diese Technik beim Arbeiten mit natürlichem Licht.

Light Pockets / Checkerboard

Sound

Sound

Farbe

Farbe

Color Wheel

Color Wheel