Stilübung Sonate (18. Jahrhundert)

Inhalt


Die Schlussgruppe

Die Formfunktion Schlussgruppe bezeichnet den Abschnitt nach dem Seitensatz, der die Exposition beenden kann oder dem noch weitere Takt gruppen vor dem Abschluss der Exposition folgen. Indizien für die Formfunktion Schlussgruppe sind z.B.:

  • ein einleitender, meist mehrfach angesteuerter Sextakkord (Anfang) der Nebentonart,
  • eine emphatische Kadenz in der Nebentonart bzw. die ›Arientriller‹ Kadenz (Ende) und
  • ein ›rauschender‹ bzw. virtuoser Charakter.

Die Ausarbeitung

Das Vorbild für die folgende Formfunktion Schlussgruppe wurde wiederum dem Kopfsatz der Klaviersonate in C-Dur KV 309 (284b) entlehnt. Beim Berühren der nachstehenden Abbildung lässt sich gut erkennen, dass diese Schlussgruppe aus einem dreimaligen Kadenzanlauf besteht, der zweimal abgebrochen und beim dritten Mal mit einer Arientriller-Kadenz vollzogen wird. Am deutlichsten lässt sich dieser Verlauf an den folgenden Bassnoten jeweils auf einer Takteins erkennen: h-c-d, h-c-d und h-c-d-g:

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W. A. Mozart, Klaviersonate in C-Dur KV 309, Kopfsatz
Klavier: Mitsuko Uchida, Quelle: Youtube

Das nächste Beispiel zeigt den aus der Sonate KV 309 übernommenen und transponierten Bass und beim Berühren der Abbildung eine Ausarbeitung, in der − wie bereits bei der Ausarbeitung der Überleitung − ein Wechsel virtuoser Tonleiter- und Arpeggien-Figuren im Vordergrund stehen sollte:

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Stilübung eines Sonatensatzes in D-Dur Ausarbeitung: Ulrich Kaiser, E-Piano: Kilian Sprau