Tabelle zu den Akkordsymbolen (Changes) Populärer Musik

Diese Tabelle ist Bestandteil des Lehrbuchs:

Ulrich Kaiser und Carsten Gerlitz, Arrangieren und Instrumentieren. Barock bis Pop, Kassel 2005. Sie wird hier auf der Open Music Academy unter der Lizenz unter der Lizenz CC0 für die Verwendung und gemeinsame Pflege freigegeben.

Inhalt

Allgemeine Bemerkungen

  • Großbuchstaben (C, D, E, F, G, A, B) bezeichnen die diatonischen Stammtöne (c, d, e, f, g, a, h) und stehen für Akkordgrundtöne.
  • Der Buchstabe B kennzeichnet im angloamerikanischen Sprachraum den Ton H, ein Kreuz hinter dem Buchstaben erhöht (C# = cis), ein B-Vorzeichen (Cb = ces) erniedrigt den entsprechenden Stammton. In deutschsprachigen Lehr- und Schulbüchern ist es auch üblich, das ein B für den Ton »b«, ein H für den Ton »h« steht.
  • Alle Abweichungen vom Durdreiklang werden durch Buchstaben- bzw. Ziffernzusätze angezeigt, "#"- und "b" sowie "+"- und "-"-Zeichen stehen in der Regel vor, gelegentlich jedoch – wie in der Generalbassschrift – auch hinter den entsprechenden Zahlen.
  • Die Ziffern stehen für Intervalle zum Akkordgrundton:
    • 1=Prim,
    • 2=Sekunde
    • 3=Terz
    • ...
    • 13=Tredezime
  • 4 (=Quarte) und 5 (=Quinte) kennzeichnen reine Intervalle, 2 (=Sekunde) und 9 (=None) sowie 3 (Terz), 6 (=Sexte) und 13 (=Tredezime) große Intervalle . Dagegen steht die Ziffer 7 (Septime) immer für ein kleines Intervall (im Gegensatz z.B. zur 7 im Generalbass, mit der eine diatonische Septime vorgeschrieben wird).

In der folgenden Tabelle siehst du hinter den Notenbeispielen gebräuchliche Akkordsymbole. Hochgestellte Ziffern nebeneinander können generell auch durch Klammern oder einen kleinen Slash (/) getrennt werden. Die Beispiele einfacher und komplexer Akkorde dienen der Veranschaulichung verschiedener Möglichkeiten der Chiffrierung. Das Prinzip der Chiffrierung lässt sich auch auf nicht in der Tabelle enthaltene Akkorde übertragen.

Tabelle mit Changes der Populären Musik

Akkorde mit drei Tönen

Akkorde mit Sexte

Akkorde mit Septime

Akkorde mit None

Slash- bzw. Upper-Structure-Akkorde

Mehrdeutigkeiten

  • Beachte den unterschiedlichen Gebrauch der Zeichen Minus (-) und Plus (+): Im Jazz-Piano-Buch von Mark Levine wird - für die Terz eines Moll-Akkordes, in Arrangieren. Rock, Pop, Jazz von Daryl Runswick sowie in Arrangieren und Produzieren von Peter Keller und Markus Fritsch dagegen das +-Zeichen für die übermäßige Quinte eines Dur-Akkordes verwendet.
  • Mehrdeutig ist auch das °-Zeichen: im Lehrbuch Der professionelle Arrangeur von Sammy Nestico sowie dem Jazz-Piano-Buch von Mark Levine steht es für den verminderten Septakkord, in Arranging Concepts complete von Dick Grove und Arrangement und Orchestration von Bernhard G. Hofmann für den verminderten Dreiklang (ohne Septime).
  • Anlass zur Verwechslung geben auch die Bezeichnungen sus sowie ma/maj: Während die Silbe sus (suspended, engl. vorgehalten) bei Wicke/Ziegenrücker einen Vorhalt mit Angabe des vorgehaltenen Ton bezeichnet (also sus4 als Quartvorhalt bei dem dieTerz fehlt usw.), verweist Mark Levine explizit darauf, dass bei der Bezeichnung sus4 im Jazz der angegebene Ton keineswegs fehlen muss (sus4 somit im Sinne von add4 verwendet werden kann). Die Silbe ma wird bei Sammy Nestico als für den Dur-Akkord erwähnt und bietet in dieser Verwendung Anlass zur Verwechslung mit dem Zeichen für die große Septime.