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Der Überleitung
Mit dem Begriff Überleitung wird eine bestimmte Formfunktion in Sonatensätzen bezeichnet. Die Überleitung hat die Funktion einer zweiten Taktgruppe im Rahmen der Sonatenhauptsatzform, sie kann modulierend (= gelb) oder nicht modulierend (= grün) sein. Formal betrachtet bezeichnet der Begriff Überleitung den Abschnitt zwischen Haupstatz und Seitensatz. Indizien zur Bestimmung einer Überleitung über musikalische Eigenschaften können sein:
- Beginn nach einem Ganzschluss der Ausgangstonart,
- motivisch mit einem Wiederaufgreifen des Hauptsatzes,
- eine charakteristische Harmonik wie z.B. S-T-D-T + Kadenz in der Ausgangs- oder Nebentonart,
- ein ›rauschender‹ Charakter und
- abschließend ein Halbschluss in der Haupttonart (nicht-modulierend) oder Nebentonart (modulierend).
W. A. Mozart, Sonate für Klavier in C-Dur, KV 309 (284b), Überleitung
Klavier: Mitsuko Uchida, Quelle: Youtube
Von dieser Überleitung wurde der Gerüstsatz (Hauptnoten des Bass, Harmonik und zum Teil auch die Struktur der Oberstimme) weitestgehend übernommen und nach D-Dur transponiert (zu sehen beim Ziehen des Sliders). Bei der Ausarbeitung des Gerüstsatzes helfen dann einfache systematische Vorgaben:
- Tonleiterbewegungen und Akkordbrechungen wechseln sich in der rechten Hand ab,
- in der linken Hand Repetitionen (wie im Vorbild der Sonate KV 309),
- nach dem Erreichen der Nebentonart Akkordbrechungen
- Stufengang zum Halbschluss (a-h-cis-dis-e) im Bass, mit Dezimenparallelen in der Oberstimme und Beschleunigung der Bewegung (durchgehende Sechzehntelbewegung) und eine
- Prolongation der Dominante durch Arpeggien und einen markanten Abschluss (drei Abschlussakkorde).
Den Gerüstsatz zeigt die folgende Abbildung, die Musterlösung siehst du wieder beim Ziehen des Sliders: