Passacaglia: Motivische Ausarbeitung von Gerüstsätzen

In diesem Tutorial lernst du, Variationen einer barocken Passacaglia in verschiedenen Rhythmen auszuarbeiten. Eine Voraussetzung für diese Anleitung sind die Fähigkeiten, die du dir in den vorangegangenen Tutorials Passacaglia 1/2 erarbeiten konntest.

Anleitung

Variationen

Was bisher geschah: Das vorangegangene Tutorial endete mit der Ausarbeitung einer einfachen Variation zu dem gegebenen Bassthema. Im folgenden siehst du diese Ausarbeitung und beim Ziehen des Sliders den Gerüstsatz:

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Studiert man Passacaglien von Georg Friedrich Händel, kann man feststellen, dass das Satzbild einer Variation in der darauf folgenden Variation nicht selten so verändert wird. dass man einen Stimmtausch wahrnimmt. Hierzu muss das rhythmische Muster in der rechten Hand in die linke Hand und das Muster der linken Hand in die rechte Hand übernommen werden. Diese Technik wurde zur Ausarbeitung der folgenden Variation verwendet.

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Nach einem solchen Variations-Pärchen führt Händel meist ein neues rhythmisches Muster ein, dass zum Beginn einer Passacaglienkomposition eine beschleunigende Wirkung hat. In der nächsten Ausarbeitung übernimmt diese Funktion das aus einem Achtel und zwei Sechzehnteln bestehende rhythmische Motiv der rechten Hand:

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In der nächsten Variation wird auch dieses Rhythmusmuster auf die bereits beschriebene Weise (Stimmtausch) modifiziert:

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Eine weitere Beschleunigung könnte mithilfe einer durchgehenden Sechzehntelbewegung erreicht werden, die in der nächsten Ausarbeitung in der rechten Hand zu sehen ist:

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Auch dieser Variation könnte wiederum mit einem Stimmtausch wiederholt werden:

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Nach der Sechzehntelbewegung lässt sich allerdings die Bewegung im 18. Jahrhundert kaum noch sinnvoll beschleunigen. Möchte man weitere Variationen schreiben, benötigt man ein dramaturgisches Konzept bzw. ein Zurückfallen im Tempo (retardierendes Moment, einen Kontrast in Moll oder in der Satztechnik. Hierzu kannst du mehr im nächsten Tutorial erfahren.