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Claudio Monteverdi
Claudio Monteverdi wurde 1567 getauft und starb in der Lagunenstadt Venedig. Er gilt als ein Miterfinder der Oper und war ein Superstar der Madrigalkünste. Monteverdi hat zum Beispiel als einer der Ersten versucht, Themen wie ›Liebe‹ und ›Krieg‹ so anschaulich zu komponieren, dass es für jedermann verständlich war. Das hat damals nicht allen gefallen. Beispielsweise gab es einen heftigen öffentlichen Streit zwischen dem experimentierfreudigen Monteverdi und seinem Kollegen Giovanni Artusi.
Zur Zeit der Auseinandersetzung mit Artusi war Monteverdi am Hof des Herzogs Vincenzo I. Gonzaga in Mantua angestellt. Er arbeitete dort zuerst als Sänger und Violinist, später dann als Kapellmeister. Der Nachfolger des Herzogs hatte wenig Verständnis für Musik, und obwohl Monteverdi 22 Jahre lang am Hof gearbeitet hatte, wurde er fristlos entlassen. Nach einem kurzen Aufenthalt in seiner Taufstadt Cremona erhielt der Komponist dann 1613 das begehrte Kapellmeisteramt am Markusdom in Venedig. Die Musik am Markusdom war modern und wegweisend für viele Musiker in ganz Europa (›Venezianische Mehrchörigkeit‹).
Jacopo de'Barbari, Ansicht von Venedig, 1500
Public Domain, Quelle: Minneapolis Institute of ArtCanaletto, Der Markusplatz, um 1734–35
Public Domain, Quelle: Sir John Soane's Museum
Das ›Lamento della Ninfa‹ von Claudio Monteverdi
Ein Musterbeispiel für eine strophische Lamentokomposition ist das Lamento della Ninfa nach einem Text von Ottavio Rinuccini. Es bildet den Mittelteil einer dreiteiligen Komposition, die Monteverdi 1638, fünf Jahre vor seinem Tod, in den Madrigali guerrieri et amorosi (VIII. Madrigalbuch) veröffentlicht hat. Im Klagegesang der Nymphe wird in der Bassstimme der Lamentobass fortwährend wiederholt, eine Technik, die später auch in der Passacaglia und Chaconne sehr beliebt sein wird.
Sopran: Emma Kirkby, Tenöre: Paul Agnew, Andrew King, Bass: Alan Ewing,
The Consort of Musicke, Anthony Rooley, Quelle: YouTube
Text original | Übersetzung |
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Italienisch: Amor, Amor, Amor dove dov' è la fe' ch'el traditor guiro (Ninfa) | Deutsch: Liebe, Liebe, Liebe, wo ist die Treue, die der Verräter mir versprach? |
Italienisch: Dicea, il ciel mirando il piè fermò miserella (Chor) | Deutsch: Sagte sie den Blick zum Himmel, die Füße still, die Arme |
- Bestimmt, wie oft der Lamentobass zu hören ist, bevor die Ninfa mit ihrem Klagegesang zu hören ist.
- Benennt die Instrumente, die ihr am Anfang der Aufnahme hören können.
- In welcher Stimmlage singt die Ninfa (Sopran, Alt, Tenor oder Bass)?
- Dissonanten Intervallen wurde beim Vertonen von Leid und Schmerz eine besondere Bedeutung beigemessen. Bestimme in dem folgenden Beispiel alle Intervalle (2 = Sekunde, 3 = Terz usw.) und benenne die Dissonanzen, die Monteverdi hier einsetzt:
Sopran: Emma Kirkby, Tenöre: Paul Agnew, Andrew King, Bass: Alan Ewing,
The Consort of Musicke, Anthony Rooley, Quelle: YouTube
- Das Lamento della Ninfa ist einzigartig im Hinblick auf die Anzahl der Lamentobasswiederholungen. Hört euch das ganze Stück an und zählt, wie oft insgesamt der Lamentobass erklingt.
Sopran: Emma Kirkby, Tenöre: Paul Agnew, Andrew King, Bass: Alan Ewing,
The Consort of Musicke, Anthony Rooley, Quelle: YouTube