Der wahre Haydn - Ein Menuett-Scherz des Meisters

Mit der folgenden Unterrichtseinheit könnt ihr – über einen Mitspielsatz – ein Menuett für Orchester von Joseph Haydn kennenlernen. Wenn ihr darüber dieses Menuett so gut kennt und eine Vorstellung habt, wie es gemacht wurde, wird es euch leicht gelingen zu verstehen, wie man im 18. Jahrhundert so komponieren konnte, dass es Zuhörerinnen und Zuhörer beim Hören witzig fanden.

Inhalt

Aufgabe 1: Üben

Übt den folgenden Spielsatz ganz oder in Teilen, so dass ihr ihn in der Gruppe flüssig aufführen könnt:

--:-- / --:--

Noten des Mitspielsatzes zum Herunterladen:

Aufgabe 2: Musizieren

Wenn euch die Aufführung des Arrangements flüssig gelingt, könnt ihr es zu einer Aufnahme des Menuett aufführen. Ihr hört in der Aufnahme des Orchestermenuetts zuerst einen Einzähler klicken (eins, zwei, drei, eins, zwei) und auf drei setzt dann die erste Rhythmusstimme von eurem Arrangement ein. Probiert aus, wie das Arrangement zur Musik Haydns klingt. Dazu müsst ihr nur die Aufnahme des Orchestermenuetts startet und dann zum richtigen Zeitpunkt den Audioplayer darunter mit einer Aufnahme des Arrangements abspielen.

Aufgabe 3: Höranalyse

Ihr habt das Menuett von Haydn über den Spielsatz sehr gut kennen und hören gelernt. Dadurch könnt ihr jetzt, sozusagen wie einige Menschen früher, die Musiksprache des 18. Jahrhunderts verstehen, wenn ihr sie hört. Und nun kommt der Witz, denn bisher habt ihr noch gar nicht das originale Menuett von Haydn gehört, sondern eine Manipulation, in der ein paar Takte – nämlich die witzigen Takte – weggelassen wurden. Hört euch nun die originale Aufnahme des Menuetts an und erkennt, wo Haydn sich einen Scherz mit seinem Publikum erlaubt hat:

--:-- / --:--

Sinfonie in A-Dur Hob. I:63, 3. Satz Menuett, Orchester: The Academy of Ancient Music, Leitung: Christopher Hogwood , Quelle: YouTube

Arbeitsaufgaben zur Höranalyse

  • Bestimmt über das Hören, an welchen Stellen genau Haydn sich den Spaß erlaubt. Dabei könnt ihr zur Orientierung euren Spielsatz mitlesen und die entsprechenden Stellen in den Spielsatznoten markieren. Tipp: Orientiert euch beim Mitlesen an der obersten Melodiestimme.
  • An welchen Melodietönen der Oberstimme weicht das originale Menuett von Haydn von dem Menuett ab, dass ihr über den Spielsatz kennengelernt habt?
  • Beschreibt, was an Haydns Komposition witzig ist. Bedenkt dabei, dass ein Menuett früher ein Tanz im 3/4-Takt war!
  • Hört euch abschließend das originale Menuett von Haydn noch einmal an und lest in dem Video zu dieser Unterrichtseinheit die Noten mit. Könnt ihr enträtseln, wie Haydn seine Änderungen komponiert? Achtet dabei insbesondere auf den Rhythmus bzw. das Metrum.