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das Original
Johannes Brahms, Walzer Op. 39, Nr. 4, Piano: Martha Goldstein
Label: Pandora Records, Meany Hall at the University of WA, Lizenz: CC BY-SA (EFF-Lizenz)
Analyse
Zur Analyse
Nun folgt ein stolzer Walzer in E-moll poco sostenuto, dessen Hauptmoliv sich auf energischen Accordfolgen wiederholt und erstaunlich einprägt [...] Jm zweiten Theil steigert siech der Ausdruck des Stolzes bis zum Drohenden. Scharf klingende Harmonien und Unisonos, bei fortwährender Beibehaltung des rhythmischen Hauptmotivs, ergeben höchst anziehende Gestaltungen; besonders der Rückgang [...] nach E-moll, wo das Thema verstärkt eintritt, dann der harmonisch reiche und kraftvolle Schluss, verleihen diesem Stück eine imposante Wirkung, die man nicht leicht wieder aus dem Sinn bringt.
September-Ausgabe der Allgemeinen Musikalischen Zeitung (1866)
zeitgenössische Rezension
Die Form des 4. Walzers des Op. 39 von J. Brahms ist äußerlich durch eine zweiteilige und innerlich durch eine dreiteiligen Form (A-B-A') charakterisiert:
Der A-Teil
Der A-Teil ist 8 Takte lang und weicht am Ende in eine Nebentonart aus. Er beginnt mit einem zweitaktigen Motiv, das variiert wiederholt wird und mit dessen Motivkopf Brahms anschließend eine vieraktige Fortspinnung gestaltet.
Der B-Teil
Der B-Teil ist ebenfalls acht Takte lang. Er beginnt mit einem unisonoartigem Abschnitt, der ganztaktig empfunden wird und führt über eine rhythmische Verdichtung in die Reprise.
Der A'-Teil
Die Reprise beginnt nicht in der Ausgangstonart, führt aber mit einer Wiederkehr des A-Teils in die Ausgangstonart e-Moll zurück.
Aufgaben
Aufgaben
- Wie heißt die Nebentonart, in die der A-Teil ausweicht und in welchem Verhältnis steht diese zur Ausgangstonart?
- Wie nennt man das Formmodell, das mit einem Motiv und einer Motivwiederholung beginnt und das dann fortgesponnen wird? Falls du die Antwort nicht weißt, kannst du hier etwas mehr über Thema erfahren.
- In welcher Tonart beginnt die Reprise? Mehr zu dieser Art der Reprisengestaltung findest du hier.
- Brahms hat jedoch in seiner Schlusszeile noch eine bekannte Sequenz (T. 23–25) ausgearbeitet, die man allerdings aufgrund der rhythmischen und harmonischen Komplexität nicht gleich erkennt. Wie heißt diese Sequenz? Wie sie funktioniert, kannst du hier nachlesen.