Inhalt
Interpret: Chicago
Erstveröffentlichung: 1972
Musik\Text: Robert Lamm
Produzent: James William Guercio
Verlag: Columbia KC 31102
Zur Form
Chicago, Saturday In The Park, Quelle: YouTube
Fasst man die sich wiederholenden Abschnitte zu größeren Einheiten zusammen, ergibt sicg eine AABA-Form mit einem Intro, Interlude und Outro:
Zum Text
Text & Kontext
Der Song Saturday In The Park von Robert Lamm beschreibt die fröhliche, unbeschwerte Stimmung an einem Samstag in einem Stadtpark. Der Erzähler schildert eine lebendige Szene voller Menschen, Musik, und sommerlicher Aktivitäten. Die Zeile »Saturday in the park, I think it was the Fourth of July« bezieht sich auf den US-Unabhängigkeitstag und lässt sich symbolisch für Freiheit, Freude und Gemeinschaft interpretieren. Der Ausdruck »singing Italian songs« beschreibt zudem die kulturelle Vielfalt im Park – ein Mikrokosmos des amerikanischen Ideals vom »melting pot« um 1970, wo verschiedene Kulturen friedlich koexistieren konnten. Der Song vermittelt Gefühl von Gemeinschaft, Freiheit und Frieden, einen Tag, an dem gesungen, gelacht und musiziert wird und Menschen verschiedener Herkunft ihre Freiheit genießen.
Zur Harmonik
Abschnitt | Anzahl Takte | Harmonik |
---|---|---|
Intro | 4 + 4 + 4 | ||: Am-D9-Dm/G-C :|| |
A | 4 + 4 | ||: Am-D9-Dm/G-C :|| |
B | 6 | Bm7-Em7-Dj79-Dj79-C-D |
C | 4 | G-G7-Cj7/G-G |
D | 4 | Am7-Am7-D9-D9 |
Interlude I | 4 | Dm/G-Dm/G-C-C |
Bridge | 4 + 4 + 4 | Gm7/C + Bb7/Eb + Dm7/G |
Die in rhythmischer Hinsicht satzartige Gestaltung wird über eine gleichmäßig verlaufende chromatische Gideline g-f♯-f♮-e verbunden:
Der Beginn des B-Abschnitts bildet einen farblichen Kontrast durch einen Wechsel in die h-Moll-Diatonik und Synkopierungen in der Melodie, wobei schon in der zweiten Phrase dieses Abschnitts zurück in die C-Dur-Diatonik gewechselt wird:
Die Melodie des C-Abschnitts wirkt sowohl durch den melodischen den Verlauf aus auch die Beibehaltung des diatonischen C-Dur-Materials vertraut. Kontrastierend und dadurch neu ist der schwebende Charakter, der mithilfe einer durchgängige synkopierten Gesangsmelodie ensteht:
Die Synkopierungen und der dadurch erzeugte schwebende Charakter lässt sich dabei auch als Korrespondenz zum Textinhalt interpretieren, der eine ausgelassenen Stimmung von lachenden, tanzenden und singenden Menschen zur Feier des US-Unabhängigkeitstages beschreibt.
Bei der Wiederkehr des c als Zielton wechselt noch einmal die harmonische Farbe (a-Moll), der schwebende Charakter wird zurückgenommen und der abfallende Melodieverlauf erzeugt zuerst ein abfallenden Energielevel. Die zweite Phrase dieses Abschnitts führt harmonisch nach D9 und öffnet die Phrase zum Interlude:
Mithilfe der Quintfälle G7 und C verbindet das Interlude gestaltet den ersten Formteil mit seiner Wiederholung. Die folgende Abbildung zeigt das Tonmaterial der Abschnitte des ersten Hauptteils: