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Pietro Locatelli, Sarabande aus Concerto a quattro, op. 7 Nr. 6 | Hofkapelle München, Ltg. Rüdiger Lotter
Ton: Julia Chen | CC BY Hofkapelle München, 2025, Lizenz: CC-BY-4.0
Trap-Remix von Marius Wünsch, 2025, unter Verwendung der Aufnahme: Pietro Locatelli, Sarabande aus Concerto a quattro, op. 7 Nr. 6, Hofkapelle München, 2025, Lizenz: CC-BY-4.0
Die Sarabande von Locatelli bietete sich mit ihrem traurigen und ernsthaften Charakter sehr gut für einen Trap-Remix an. Allerdings musste das Original stark bearbeitet werden, um gut als Sample zu fungieren:
Als erstes habe ich für den A- und B-Teil nach einem kurzen Loop gesucht, der sich gut als Sample eignet und mit verschiedenen Tempi experimentiert. Danach habe ich den Loop so verändert, dass er in einen 4/4-Takt passt, da das Original ja im ¾-Takt steht. Schließlich musste ich das Sample stark mit verschiedenen Equalizern bearbeiten, da die Klangqualität des Originals durch die große Tempoveränderung und das Time-Stretching von ¾ auf 4/4 sehr gelitten hat. Außerdem habe ich noch ein bisschen Höhen und Tiefen weggenommen, um zu simulieren, dass das Original von einer Schallplatte kommen würde. Diese Suche nach dem „perfekten“ Loops und die sehr detaillierte Arbeit am Sample nahm mit Abstand am meisten Zeit bei der Arbeit am Remix ein. Das ist nichts ungewöhnliches, wenn ein Sample im Prinzip den gesamten Track trägt und die ganze Zeit im Vordergrund steht.
Nach dem die Arbeit am Sample fertig gestellt war, habe ich die Drums und den Bass hinzugefügt. Der Grundgroove aus Kick und Snare war schnell gemacht. Ergänzt wurde dieser dann durch verschiedene Hi-Hat-Loops, die sich Trap-typisch im Pitch verändern und an verschiedenen Stellen sogenannte „Rolls“ machen, die als kurze Fills fungieren. Damit ist gemeint, wenn sich die Hi-Hat kurzzeitig extrem schnell wiederholt, also zum Beispiel auf 32-tel oder 64-tel Basis.
Ebenso typisch ist der Sound des Basses: eine verzerrte 808-Bassdrum. Dieser Basssound kommt vom Drumcomputer TR-808 der Firma Roland. Wie der Name schon sagt, ist der Sound eigentlich aus Bass- oder Kickdrum gedacht; da dem Sound aber ein gewisser Punch fehlt und er aber wiederum sehr lang gezogen werden kann, wird er meistens nur als Bass verwendet und durch eine prägnantere Kickdrum ersetzt, wie auch hier. Dieser 808-Bass oder kurz nur 808 passt sich natürlich an die Akkorde des Originals an.
Im Verlauf des Tracks kommt noch ein Synth dazu, der auf Achtelbasis einen sich nach unten pitchendem Ton spielt, um etwas Abwechslung und Entwicklung in den Track mit reinzubringen.Marius Wünsch, 2025
Tanzen! Barocke Tanzmusik neu interpretiert. Tänzer: Salvatore Militano. Musik: Trap-Remix von Marius Wünsch, 2025, unter Verwendung der Aufnahme: Pietro Locatelli, Sarabande aus Concerto a quattro, op. 7 Nr. 6. Ein Projekt der Open Music Academy in Kooperation mit der Hofkapelle München, 2025. Lizenz: CC BY | Video: CC-BY-4.0 Open Music Academy, 2025
Tanzen! Barocke Tanzmusik neu interpretiert. Tänzer: UR. Musik: Trap-Remix von Marius Wünsch, 2025, unter Verwendung der Aufnahme: Pietro Locatelli, Sarabande aus Concerto a quattro, op. 7 Nr. 6. Ein Projekt der Open Music Academy in Kooperation mit der Hofkapelle München, 2025. Lizenz: CC BY | Video: CC-BY-4.0 Open Music Academy, 2025
Jean-Baptiste Lully, Passacaglia aus Armide, LWV 71 | Hofkapelle München, Ltg. Rüdiger Lotter
Ton: Julia Chen | CC BY Hofkapelle München, 2025, Lizenz: CC-BY-4.0
Tanzen! Barocke Tänze. Tänzerin: Maria Theresia Mühlbacher, Ltg. Jadwiga Nowaczek. Musik: Jean-Baptiste Lully, Passacaglia aus Armide, LWV 71, Hofkapelle München, Ltg. Rüdiger Lotter, ein Projekt der Open Music Academy in Kooperation mit der Hofkapelle München, 2025 | Video: Open Music Academy, 2025
Lizenz: CC-BY-4.0
Techno-Remix von Jonas Dorn, 2025, unter Verwendung der Aufnahme:
Jean-Baptiste Lully, Passacaglia aus Armide, LWV 71, Hofkapelle München, 2025 | Lizenz: CC-BY-4.0
Das Original von Lully ruft förmlich nach einer Bearbeitung im Stil von Techno / Cinematic Techno auf. Mit dem absteigenden Bassverlauf von der Moll-Tonika zur Dominante bewegt sich das Stück nicht nur in einer Tonalität, die dem modernen Hörer vertraut ist, sondern entfaltet zugleich eine mystisch-dunkle Atmosphäre, wie man sie im Techno wiederfindet.
Ungewöhnlich für das Genre Techno sind hingegen der 3/4-Takt und das eher gemäßigte Tempo. Im Remix bleibt der erste Teil noch im Dreivierteltakt und steigert dabei sukzessive die Geschwindigkeit. Ab dem zweiten Teil wechselt das Stück in den für Techno charakteristischen 4/4-Takt und setzt auf ein Klangbild aus typischen Genre-Elementen.
Der Lead-Synth greift Lullys Originalmelodie auf – rhythmisch in den 4/4 übertragen – und bereitet in einer kurzen Bridge den Schlussteil vor. Hier entfaltet sich über einem druckvollen Technobeat die barocke Akkordfolge, gespielt vom resampelten Orchester.Jonas Dorn, 2025
Werk | MP3-Datei | WAV-Datei (unkomprimiertes Audio) |
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Pietro Antonio Locatelli, Sarabande aus Concerto a quattro, op. 7 Nr. 6 | ||
Trap-Remix der Sarabande von Marius Wünsch, 2025 | ||
Jean-Baptiste Lully, Passacaglia aus Armide, LWV 71 | ||
Techno-Remix der Passacaglia von Jonas Dorn, 2025 |