Inhaltsverzeichnis
Video HtH 1
Allgemeines
"Hand-to-Hand"-Spiel auf dem Klavier kann für unterschiedliche musikalische Ziele eingesetzt werden:
- Exakte Abbildung rhythmischer Strukturen von Instrumenten eines Originalsongs auf dem Klavier, z.B. von Gitarrenschlagmustern (z.B. Single-Notes, Akkordrepetitionen) oder Schlagzeug-Grooves (z.B. Downbeat-Backbeat-Kombinationen, HiHat-Figuren).
- Entwicklung eines eigenen Grooves, der der Stilistik des Originals nahe kommt.
- Spielen von Fills auch in Songs, deren Bewegungsform nicht auch HtH-Patterns gekennzeichnet wird (zB Popballaden).
Motorik
In der Praxis verschmelzen die unterschiedlichen motorischen Ansätze in der Regel, aber vor allem für ein besseres Verständnis lohnt es sich, folgende Formen zu unterscheiden:
- Das strikt alternierende Spiel von linker und rechter Hand.
- Die Aufteilung der Hände in mehrere "Segmente". Üblicherweise teilt man die linke Hand auf in kleiner Finger, Mittelfinger, und Daumen; die rechte Hand in Daumen und restliche Finger für das Spielen von Akkorden.
Vorteile von Hand-to-Hand-Spiel
- Schnelle Ton- oder Akkordrepetitionen können durch alternierendes Spiel der Hände (und Finger) technisch vereinfacht werden.
- Rhythmische Stabilisierung von 16tel-Grooves durch Auffüllen der Hauptakzente eines Taktes mit Ghost-Notes, d.h. alle Anschläge/Subdivisions können hörbar gemacht werden.
- Generelle Schulung der Time
- Möglichkeit der mehrdimensionalen Abbildung komplexer 16tel-Grooves auf dem Klavier
Praxistipps
- Artikulation und dynamische Differenzierung sind für den Groove wichtig.
- Vocussion/Mouth-Percussion ist eine gute Voraussetzung, um eigene Grooves zunächst vokal zu entwickeln bzw. zu imitieren. Anschließend können Downbeat-Backbeat-Subdivisions-Prinzipien auf einen HtH-Groove übertragen werden. Siehe hierzu auch das nächste Video.
- Variationen in Bezug auf die Akzente sowie die Subdivision-Ebene sorgen für Abwechslung und somit für einen "lebendigen" Groove.
12:05-15:33: Single- und Double-Strokes zum Auffüllen der Hauptakzente für (nahezu) durchgehende Subdivisions. Siehe auch Paradiddle.
Video HtH 3 - Downbeat-Backbeat-Subdivisions
Im folgenden Video wird gezeigt, in welchem Register und auf welche Art Downbeat, Backbeat und Subdivisions vorzugsweise am Klavier gespielt werden.
- Downbeat: Bass-Drum und/oder Bass-Note, tiefes Register (meist Zählzeit 1+3 orientiert)
- Backbeat: Snare-Drum, vollgriffiger, heller, akzentuierter Sound, meist gespielt als Akkord rechts oder Daumen links (siehe auch Tutorial [Linke-Hand-Grooves]
- Subdivisions: HiHat/Shaker/Rhythmusgitarre, Tom-Fill, Element zum "Auffüllen"
Eine ausführliche und anschauliche Erklärung dieser Begriffe findet ihr auch im Tutorial Pop-Grooves verstehen.
"Bubbly" (Colbie Caillat), Quelle: Youtube
"Easy" (The Commodores), Quelle: Youtube
"Brick House" (The Commodores), Quelle: Youtube
"Isn´t she lovely" (Stevie Wonder), Quelle: Youtube
"Conga" (Gloria Estefan), Quelle: Youtube