Licht und Schatten oder: laut und leise
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In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die dynamische Gestaltung eines Sinfoniesatzes mit der Malerei verglichen. Licht und Schatten in Gemälden wurden dabei als Analogie zu lauten und leisen Stellen in der Musik verstanden. Während heute die Lautstärke (Dynamik) häufig vernachlässigt wird, wurden das Laute und das Leise im 18. Jahrhundert als wichtige Momente der Formgebung angesehen. Davon zeugen zahlreiche Quellen aus dieser Zeit:
Joseph Riepel, De rhythmopoeia, oder Von der Tactordnung, Regensburg und Wien 1752, S. 22.
Johann Friedrich Daube, Anleitung zur Erfindung der Melodie und ihrer Fortsetzung, Erster Theil, Wien 1798, S. 23.
Johann Friedrich Daube, Anleitung zur Erfindung der Melodie und ihrer Fortsetzung, Erster Theil, Wien 1798, S. 57.
Aufgaben
- Versuche, die drei Zitate (oben) aus Kompositionslehren des 18. Jahrhunderts zu entziffern, die in einem heute unüblichen Schrifttyp gedruckt worden sind (überprüfen kannst du deine Textfassung, indem du den Slider nach rechts ziehst).
- Kläre die Bedeutung der in den Quellentexten vorkommenden Fachbegriffe, ggf. mithilfe des Internets:
- Forte
- Piano
- Forzando
- Crescendo
- Konsonanz
- Dissonanz
- Monotonie
- Diskutiert in der Klasse den Inhalt der Aussagen von Joseph Riepel und Johann Friedrich Daube.
- Erstelle eine Fassung der Texte in einer heute verständlichen Ausdrucksweise.
Höre dir abschließend hier die Musik zu diesem Lautstärkediagramm an:
Ludwig van Beethoven, Sinfonie Nr. 5 in c-Moll Op. 67, 1. Satz, Exposition
Philharmonia Orchestra, Herbert von Karajan, Erstaufnahme: 1955, Lizenz: CC0
Wenn du an diesem Thema dranbleiben möchtest, kannst du hier weiterarbeiten: Anfänge oder die Formfunktion Hauptsatz.