
DiDiPro ist ein Projekt zu Praktiken populärer Musik in Schule und Weiterbildung der Leuphana Universität Lüneburg, der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg sowie der Universität Münster.
Dimensionen des Mixings
Klasse 10+
Dauer 3x 45 Minuten
Ziele:
- die drei Dimensionen eines Mixes kennen
- Gehörbildung
- grundlegende Tools in einer Digital Audio Workstation kennen
- einen eigenen Mix erstellen
Nötige Ausstattung:
- Tablets oder Computer mit Internetzugang
- Kopfhörer
- Kopfhörersplitter für Gruppenarbeit
Inhalt
© CC BY Arne Wachtmann, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 2024 Vektorgrafiken von Vecteezy.com
Häufig wird von drei Dimensionen des Mixings gesprochen - tief, weit und hoch. Hierbei werden die drei Dimensionen des Raums auf die Klangeigenschaften eines Songs übertragen:
- Die Tiefe beschreibt, wie weit entfernt ein Klang empfunden wird.
- Die Weite bezieht sich auf das sogenannte Stereopanorama, also darauf, ob ein Klang eher von links, rechts oder aus der Mitte kommt.
- Die Höhe repräsentiert den Frequenzbereich, also von ganz tiefen bis zu ganz hohen Tönen.
© CC BY Arne Wachtmann, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 2024 Vektorgrafiken von Vecteezy.com
Leisere Klänge wirken häufig weiter entfernt, während lautere Klänge näher erscheinen. Reduzierst du also in einem Mix die Lautstärke eines Instruments, rückt es in der Wahrnehmung weiter nach hinten. Umgekehrt scheinen lautere Klänge näher zu sein und ziehen somit mehr Aufmerksamkeit auf sich.
Aufgabe Lautstärke
Bearbeite die Lautstärken der verschiedenen Spuren, so dass ein erster Mix entsteht. Welche Spuren sollen weiter entfernt wirken, welche sollen im Vordergrund stehen?
Hall
Eine weitere Möglichkeit, die Tiefenwahrnehmung zu verändern, ist der Einsatz von Hall. Ein Signal mit mehr Hall wirkt weiter entfernt, während ein „trockenes“ Signal, also eines ohne oder mit wenig Hall, näher und präsenter klingt.
Aufgabe
Überlege, welche Spuren mehr Tiefe bräuchten. Ziehe dazu einen Hall-Effekt (auf Englisch Reverb) auf die gewünschte Spur und stelle die Parameter des Halls nach deinen Klangvorstellungen ein.
Tipp
Für den Anfang eignen sich die Vocals besonders gut.
© CC BY Arne Wachtmann, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 2024 Vektorgrafiken von Vecteezy.com
Die meiste Musik wird in Stereo produziert, das heißt es gibt einen Kanal für das linke und einen für das rechte Ohr. Am besten kann man das mit Kopfhörern hören. Mit dem Pan oder Panorama-Regler kannst du einzelne Instrumente nach links oder rechts verteilen. Dadurch wird der Mix breiter und die einzelnen Instrumente haben mehr Platz.
Aufgabe
Stelle die Pan-Regler der verschiedenen Spuren so ein, dass dein Mix breiter wird.
© CC BY Arne Wachtmann, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg 2024 Vektorgrafiken von Vecteezy.com
Die Höhe steht für den Frequenzbereich, der von sehr tiefen bis zu sehr hohen Tönen reicht.
Aufgabe
Da das gesamte Projekt aus verschiedenen Sounds bzw. Instrumenten besteht, existiert die Gefahr, dass ähnliche Frequenzen sich verdecken (Maskierung). Höre dir die einzelnen Spuren an und achte darauf welche Sounds sich verdecken.
Lade dazu auf jede Spur einen Equalizer und bearbeite die Frequenzen so, dass ein ausgewogener Mix entsteht und jeder Sound ausreichend Platz in seinem Frequenzbereich hat.

Sylvia Massy https://shop.sylviamassy.com/
"Nachdem man einen großen Haufen Kram aufgenommen hat, gibt es immer die Tendenz jedes kleine Bisschen davon hören zu müssen. Ich glaube das ist nicht so wichtig. Lass ein paar Dinge in den Hintergrund fallen. Ist es so wichtig jeden einzelnen Schlag auf die Hihat zu hören? Wahrscheinlich nicht. Nur weil du weißt, dass es da ist, heißt nicht, dass man es hören muss. Oder dass es überhaupt im Mix sein muss. Dichte Mixe verlieren Dynamik. Und Spuren während einzelner Teile rauszuschmeißen kann eine schmerzhafte Übung sein, aber dramatisch helfen. Sei brutal. Geh voran und reiß die Aufnahme auseinander! Schneide, schalte stumm und gestalte neu! Gib dem Song was er braucht und nicht viel mehr. Wenn er viel braucht, dann braucht er viel."
Sylvia Massy
Lautstärke | Lautstärke & Hall | Laustärke & Hall & Panorama | Laustärke & Hall & Panorama & EQ |
Beim Mixing gibt es kaum richtig oder falsch. Der Mix muss sich für dich richtig anfühlen. Das kann für verschiedene Menschen ganz unterschiedlich klingen. Hier findest du zwei Mixe des gleichen Songs. Wie unterscheiden sie sich voneinander? Welcher gefällt dir am besten?