Franz Schubert, Winterreise op. 89 – Der Wegweiser (Nr. 20)

Das Lied Der Wegweiser ist das 20. Lied des Liederzyklus Winterreise von Franz Schubert, den er im Herbst 1827, ein Jahr vor seinem Tod, komponiert hat. Der Text ist von Wilhelm Müller:

Was vermeid’ ich denn die Wege
Wo die anderen Wandrer geh'n,
Suche mir versteckte Stege
Durch verschneite Felsenhöhn?

Habe ja doch nichts begangen,
Dass ich Menschen sollte scheu'n –
Welch ein törichtes Verlangen
Treibt mich in die Wüstenei'n?

Weiser stehen auf den Strassen,
Weisen auf die Städte zu,
Und ich wandre sonder Massen,
Ohne Ruh’, und suche Ruh’.

Einen Weiser seh’ ich stehen
Unverrückt vor meinem Blick;
Eine Strasse muss ich gehen,
Die noch Keiner ging zurück.

Die Noten als PDF-Datei.

Aufgaben

• Höre dir das Lied Im Dorfe Op. 89, Nr. 20 von Franz Schubert an und und notiere dir einige Stichworte zu deinem ersten Eindruck von Schuberts Komposition..
• Erstelle jeweils Skizzen zur Form des Liedtextes und der Musik Schuberts und vergleiche die beiden Formmodelle.
• Skizziere den harmonischen Verlauf des Liedes im Großen.
• Am Ende des Liedes ist ein Satzmodell zu hören, dass in der Musiktheorie auch als Wegweiser-Modell, Teufelsmühle oder Voglerischer-Tonkreis bezeichnet wird. Recherchiere das Zirkelmodell und beschreibe, wie Schubert es einsetzt.
• Versuche die Besonderheiten der Harmonik des Liedes im Hinblick auf eine mögliche Textaussage zu interpretieren.