Trap

Einführung

Trap ist ein sich bis heute entwickelndes Subgenre des Hip Hop. Es ist in den frühen 2000er Jahren im Süden der USA entstanden. Das Genre zeichnet sich durch den starken Einsatz von 808-Drum-Maschinen, schnellen Hi-Hat-Patterns, sowie düsteren Klangwelten und Melodien aus.

Der 808-Drumcomputer ist ein Schlüsselelement der Trap-Musikproduktion. Sie erzeugt einen tiefen, wummernden Bass-Sound, der oft für die typische Ästhetik der Beats sorgt. Die schnellen Hi-Hat-Patterns werden häufig mit triolischen und double-time Rolls programmiert. Dies verleiht den Tracks ein energiegeladenes Feel.

Trap wird in der Regel in einem langsameren Tempo produziert als andere Formen des Hip Hop, wobei das Tempo normalerweise zwischen 70 und 100 Beats pro Minute liegt. Produzenten verwenden häufig Samples aus verschiedenen Quellen, darunter alte Soul-, Funk- und R&B-Platten sowie Elemente aus der Klassik, aber auch Videospiel-Soundtracks und weiteres.

Das Sounddesign der Beats spielt eine zentrale Rolle. Wichtig sind dabei unter anderem die Sidechain-Kompression, das Sounddesign von Bass & Drums, die Sample-Manipulation und das Mastering.

Trap ist ein energiegeladener, tanzbarer Hip-Hop-Stil, der in den letzten Jahren immer beliebter geworden ist. Die typischen Produktionstechniken haben eine breite Palette anderer Genres beeinflusst, darunter EDM, Pop, R&B und Reggae. Der Einfluss der Drumästhetik und die Verwendung der assoziierten Patterns ist dabei der prominenteste Faktor.

Klangbeispiel

Im folgenden Beispiel wurde versucht, die markanten Elemente des Trap einzufangen.

Mit dem Mehrspurplayer können alle Elemente, die in der nachfolgenden Analyse besprochen werden, einzeln oder in verschiedenen Kombinationen angehört werden.

Drums

Das Herzstück eines jeden Trap-Beats sind die Drums und allem voran die HiHat-Rolls. Während die Snare relativ klaren Regeln folgt (2 & 4), gibt es bei den anderen Elementen des Drumpatterns viele Freiheiten. Die Double-Time-Ebene kann binär, ternär oder eine konstante Mischung der beiden sein.

In diesem konkreten Fall wurde hauptsächlich binäre Mikrotime in den HiHat-Rolls verwendet. Die eigentliche HiHat swingt jedoch an einigen Stellen und beinhaltet auch 16tel Triolen. Die erwünschte rhythmische Dissonanz und der entstehende Push-Pull-Effekt wird durch die massiven Kicks und Snares kompensiert.

Da solche Patterns in einer Digital Audio Workstation programmiert werden, ist das nötige Software-Know-How ein essenzieller Faktor. An Ende dieses Artikels ist ein kurzes Videotutorial eingebunden, in dem du einen ersten Einblick in das Programmieren eines Trap-Patterns bekommst.

Bass

Der Bass-Synthesizer orientiert sich am Trap-typischen 808 Sound. Dabei spielt vor allem der Glide-Parameter des Sounds eine große Rolle. Neben den Drum-Cliches ist diese Art des Basssounds untrennbar mit dem Trap-Genre verbunden. Einen Einblick in das Erstellen dieser Sounds gibt das unten verlinkte Cubase-Tutorial. Die generelle Funktionsweise der Parameter (ADSR+) gilt jedoch für die meisten Bass-Synthesizer und DAWs.

Musikalisch betont die Bassline die 1. Zählzeit des ersten und dritten Taktes. Im zweiten Takt beginnt der Bass auf die 2 und spielt die folgenden drei Achtel Offbeats. Dieses Synkopieren findet sich vereinfacht im vierten und letzten Takt des musikalischen Bogens wieder. Die rhythmische Struktur wird im B-Teil fortgesetzt.

Sample/Keys

Dieser Stem besteht aus einem durchgängigen zweistimmigen Synthesizer-Pad (Fläche) und einem stark effektierten Arpeggio-Part. Die sonore Fläche steht im zweiten A-Teil alleine. Dabei wird ihre subtile Funktion deutlich. Als kleines Detail sind die anschlagsdynamischen Filterbewegungen des Sounds wahrzunehmen.

Die sich in 8tel Noten bewegenden Arpeggios verschmelzen Dank der Effekte zu einer diffusen Akkordwolke. Einen großen Bestandteil des Parts nimmt dabei der Synthesizer-Patch ein (Sounddesign). Dabei ist es die Aufgabe, etwas Mysteriöses und Abstraktes zu kreieren. Alternativ hätte man auch ein bearbeitetes Sample für diesen Zweck verwenden können. Es geht in erster Linie darum, Ambience zu erzeugen und ein klangliches Bett für die dominanten Drums zu schaffen.

Melodie

Im ersten und letzten A-Teil der AABA Form ist eine Variation des Motivs zu hören. Dabei wurde ein Lead-Synth-Sound verwendet, der durch White-Noise-Anteile, glitzernde Höhen und tonbandähnliches Leiern auffällt. Das Motiv entwickelt sich am Ende des B-Teils weiter, entsprechend der harmonischen Bewegung. Dabei stiftet die gleichbleibende Rhythmik motivischen Zusammenhalt.

Downloads

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Musikbeispiele

Trap-Produktion mit einer DAW

Das folgenden zwei Videos zeigen (auf Englisch), wie ein Trap Beat in der kostenlosen Digital Audio Workstation Cubase eingerichtet wird.

Auf der OMA findest du und weitere Tutorials zur Musikproduktion mit DAWs.