Herzlich Willkommen zum Grundkurs digitale Notation

Herzlich Willkommen!
Schön, dass Du den Weg hierher gefunden hast!

In diesem Online-Kurs erwirbst du grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten für den Umgang mit einer Notationssoftware. Der Kurs ist so konzipiert, dass du den Kurs mit einer Software deiner Wahl absolvierst.

Teilweise hast du die Wahl, ob du den Input liest oder dir ein kurzes YouTube-Video anschaust.

Falls du eine Lizenz für eine Bezahlsoftware wie Sibelius, Finale oder Dorico besitzst, arbeitet du entsprechend mit diesem Programm. Falls du noch keine Notationssoftware hast, rate ich dir dazu, die kostenlose Open-Source Software MuseScore herunterzuladen:
https://musescore.org/de/download \

Wichtig ist, dass du die Software nutzt, die du in deiner Praxis nutzt. Für mobile Endgeräte wie das iPad gibt es derzeit nur wenige Notationsapps (Sibelius, Dorico und Staffpad für iOS).

Inhalt

01) Wie funktioniert der Online-Kurs?

Das Online-Kurs nimmt schätzungsweise 90 Minuten in Anspruch. Ich möchte an dieser Stelle betonen, dass dieses Modul eine Investition ist und du sehr viel Zeit sparen wirst, je besser und effizienter du mit Deiner Software umgehen kannst.

Das Ziel ist es, ein größtmögliches Ergebnis mit dem kleinstmöglichen Aufwand zu erzielen!

(Frei nach İlkay Bora Öder)

Außerdem geht es darum, dass du beim zukünftigen Arbeiten den Fokus auf die Musik legen kannst, anstatt dich mit technischen Fragen zu ärgern. Das Online-Kurs ist in verschiedene Lerneinheiten gegliedert, die dir Stück für Stück verschiedene Konzepte und Handgriffe näherbringen. Deine Aufgabe ist es jeweils, die Konzepte nachzuvollziehen und die Aufgaben in Deiner Software zu lösen. Am Ende wirst du eine Vorlage abgeschrieben haben. Bei den ersten Kapiteln bitte dich dir um etwas Geduld, da diese eher Input-lastig sind. Die folgenden sind dann fokussiert auf die Aufgaben.

Da sich Notensoftwares schnell verändern können und nicht jeder die gleiche Software nutzt, ist dieses Modul möglichst allgemeingültig gehalten. Du bist also verantwortlich, die entsprechenden Schritte mit Deiner Software nachzuvollziehen. Dazu kann es hilfreich sein, das Handbuch der Software herunterzuladen und ggf. andere Ressourcen wie Online-Foren oder YouTube-Videos zu Rate zu ziehen.

Wenn ich etwas demonstriere, werde ich das exemplarisch mit MuseScore 4.2 oder Sibelius Ultimate 2023.11 demonstrieren.

02) Analoge vs. digitale Notation

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Quelle: YouTube

Grundsätzlich kann man sowohl handgeschrieben als auch digital ähnliche Resultate erzielen. Inhaltlich gibt es somit wenig bis keine Unterschiede. Möglicherweise bist du mit handgeschriebener Notation vertrauter bzw. aktuell deutlich schneller als mit dem Computer.
Digitale Musiknotation bietet jedoch entscheidende Vorteile, selbst wenn du dafür die Handhabung einer Software neu lernen musst:

  • Du kannst digitale Noten mit geringem Aufwand bearbeiten, vervielfältigen, kopieren, transponieren.
  • Hast du eine Partitur geschrieben, sind die Einzelstimmen bereits erstellt, auch wenn noch nicht fertig formatiert. Somit entfällt der gesamte Kopiervorgang aus der Partitur in die Einzelstimmen.
  • Außerdem kannst du Noten und sogar ganze Akkorde direkt mit einem Keyboard eingeben,
  • und bekommst durch den Computer ein akustisches Feedback.

Auch wenn das nur einige Aspekte sind wird hoffentlich deutlich, dass es heute keinen Sinn ergibt, die handschriftliche Notation der digitalen vorzuziehen.

Ich möchte jedoch betonen, dass du natürlich Papier und Stift verwenden darfst, zum Beispiel um dir Skizzen zu machen oder mal eben am Klavier eine Melodie oder Ähnliches zu notieren. Vor allem beim Scheiben der Partitur sowie beim Erstellen der Einzelstimmen rate ich dir jedoch sehr zum digitalen Arbeiten.

Damit dir der Einstieg in die Notensoftware gelingt, fangen wir direkt an:

03) Shortcut-Liste

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Quelle: YouTube

In diesem Online-Kurs geht es einerseits um grundlegende Funktionen, andererseits aber auch um die Frage, wie man möglichst effizient mit einer Software arbeitet. Denn erst wenn man einen guten Workflow entwickelt und hilfreiche Tools nutzt, kann man das Potenzial der digitalen Arbeitsweise ausschöpfen. Außerdem erleichtert dir ein effizientes Arbeiten deinen Berufsalltag enorm!

Die allermeisten Handgriffe in Deiner Software können mithilfe der Maus ausgeführt werden. Um effizient zu arbeiten, ist es jedoch unerlässlich, Funktionen und Handgriffe – die man regelmäßig verwendet – über die Tastatur mithilfe von Shortcuts abzurufen. Dazu gehören so grundlegende Dinge wie die Auswahl eines Notenwerts, die Eingabe von Liedtext, ebenso wie das Verteilen eines Akkords auf mehrere Stimmen. Um Shortcuts zu nutzen, auch wenn man sie noch nicht auswendig kann, ist eine Liste sehr sinnvoll. Diese kann sogar analog sehr viel Sinn ergeben, da man sie sich so neben den Computer legen kann. Noch ein Tipp: Shortcuts können individuell angepasst werden. Wenn es einen Handgriff gibt, den du sehr regelmäßig macht und für den es noch keinen gibt, lohnt es sich das zu ändern!

Aufgabe 1: Shortcut-Liste anlegen.

Lege eine Liste an (analog oder digital), auf der du die Shortcuts für deine Software sammelt. Sofern du regelmäßig mit der Software arbeitest versichere ich dir, dass du die Liste bald nicht mehr benötigen wirst, da die Handgriffe automatisiert ablaufen.

Hast du deine Software startklar und eine Shortcut-Liste vorliegen? Dann kann es losgehen!

04) Eine neue Partitur anlegen

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Quelle: YouTube

Aufgabe 2: Dokument einrichten

  1. Erstelle in deiner Software ein neues Dokument mit folgenden Parametern:
  • Instrument: Gesangsstimme (z.B. Sopran, Alt, Stimme oder Ähnliches
  • Tonart: G-Dur
  • Taktart: 4/4
  • Tempo-Angabe: Straight 8ths Viertel = 170 (Viertel sollte als Notenwerte erscheinen)
  • Titel: Grundkurs digitale Notation
  • Komponist:in: Musik: Pascal Hahn
  • Text: Text: ChatGPT
  • Transkription: Transkription: Dein Name
  1. Als nächstes soll die eingefügte Gesangsstimme umbenannt werden. Diese soll „Vocal Leadsheet“ heißen und abgekürzt mit „Voc.“ angegeben werden.
Tipp / Empfehlung
  • Denk daran, regelmäßig zwischenzuspeichern und ein Backup deiner Projekte zu erstellen (z.B. via Cloud).
    • Shortcut für Speichern | Strg + S // Cmd + S (Mac)
  • So minimierst du das Risiko, dass deine Arbeit verschwindet - selbst wenn dein Rechner kaputt geht.

05) Ansicht und Noteneingabe

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Quelle: YouTube

Hinweis: Unterschied zwischen Binde- und Haltebogen

Aufgabe 3: Partituransicht

  1. Schalte die Ansicht in deiner Partitur auf die „Arrangieransicht“ um. Je nach Software heißt diese anders:
    • Dorico: Fortlaufende Ansicht
    • Finale: Fortlaufende Ansicht
    • MuseScore: Kontinuierliche Ansicht
    • Sibelius: Panorama
  2. Recherchiere, wie die Noteneingabe in deiner Software (mit der Computertastatur!) funktioniert und notiere dir die entsprechenden Shortcuts für:
    • die wichtigsten Notenwerte (Ganze bis Sechzehntel)!
    • Vorzeichen (#, b und Auflösungszeichen)
  3. Finde heraus, wie du einen Bindebogen oder einen Haltebogen hinzufügen kannst (Shortcut!)
  4. Probiere die Eingabe von Tonhöhen mit der Tastatur aus. Das ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, wird aber mit der Zeit zur Routine.
  5. Probiere die Taste R aus, um eine Note oder einen Takt zu wiederholen.
  6. Transkribiere die Melodie der Vorlage:

(c) Pascal Hahn 2024

06) MIDI-Keyboard und Artikulation

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Quelle: YouTube

Aufgabe 4: Artikulation

  1. Finde heraus, wie du einen Akzent, sowie Staccato und Tenuto hinzufügen kannst.
  2. Ergänze die Artikulation in deiner Transkription des Beispiels (T. 9-14).

(c) Pascal Hahn 2024

07) Text/ Text-Arten

Neben Noten ist Text ein weiterer essenzieller Bestandteil. Dafür solltest du wissen, dass es verschiedene Textarten gibt, die unterschiedliche Eigenschaften haben und unterschiedlich aussehen.

Daher ist es sehr wichtig, dass du die für Deine Zwecke passende Art auswählt.

Beispiel 1: Akkordsymbole

Akkordsymbole sind in mehrerlei Hinsicht ein besonderes Textelement. Sie müssen bestimme Zeichen wie #11 oder b13 darstellen können. Außerdem kann nur diese Textart transponiert werden. Wenn du also einen Akkord mit einer „falschen Textart“ eingebt, wird dieser nicht korrekt angezeigt bzw. transponiert!

Beispiel 2: Liedtext

Beim Liedtext gibt es in der Regel verschiedene Arten für unterschiedliche Zeilen (1. Zeile, 2. Zeile, über der Notenzeile…). Sofern du nur eine Textzeile hast, ist entsprechend nur der „normale“ Liedtext relevant. Bei Liedern mit mehreren Textzeilen brauchst du entsprechend unterschiedliche Textarten.

Aufgabe 5: Akkordsymbole und Liedtext

  1. Finde heraus, wie du die verschiedenen Textarten einfügen kannst.
  2. Füge folgende Shortcuts zu deiner Liste hinzu:
    • Akkordsymbol eingeben.
    • Liedtext eingeben.
    • Füge deiner Transkription die Akkordsymbole hinzu.
  3. Füge der Transkription den Liedtext hinzu. Achte darauf, dass bei gehaltenen Noten der Unterstrich____ erscheint. Den Liedtext findest du im Folgenden:

Liedtext
In a world of ink and lines,
Where melodies and rhythms intertwine,
On a staff of five, they dance and shine,
Guiding us through musical design.

Hier die Vorlage mit Liedtext:

Wichtig: bei melismatischer Textverteilung werden Töne, die dieselbe Gesangssilbe haben, mit einem Bindebogen (nicht Haltebogen!) verbunden.

08) System-Text/ Text anpassen

Das nächste Konzept ist sehr wichtig. Es gibt Textelemente, die werden nur in der eingefügten Stimme angezeigt (z.B. der Liedtext). Es gibt aber auch Stile, die in der Partitur einmal abgebildet werden und zusätzlich in jeder Einzelstimme erscheinen. Da spricht man von System-Text. Beispiele dafür sind Tempotext, Studierzeichen und Formteilbezeichnungen. Der Tempotext hat außerdem die Eigenschaft, dass er das Wiedergabetempo beeinflussen kann. Schreibst du also ritardando in den passenden Textstil, wird das auch entsprechend in der Wiedergabe umgesetzt. Hier sieht man nochmal die Bedeutung des passenden Textstils.

Aufgabe 6: System-Text hinzufügen

  1. Finde heraus, wie du folgende Textarten einfügen kannst:
  • System-Text
  • Tempo-Text
  • Studierzeichen
  1. Ergänze den Text aus dem Beispiel in deiner Transkription.
  • Die Tempoangabe sollte als Tempo-Text eingefügt werden. Überprüfe, ob die Wiedergabegeschwindigkeit der Metronomangabe entspricht!
  • Füge die Formteilbezeichnungen „Strophe 1“ und „Interlude“ als System-Text hinzu (wenn möglich umrahmt, alternativ einfach so).

Hinweis: Der Text ist nur im Beispiel orange markiert, soll in deiner Version aber wie üblich schwarz sein! Außerdem sind am Ende des Stücks noch 4 Takte hinzugekommen!

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Quelle: YouTube

09) Dynamik

Zuletzt fehlt noch die Dynamik. Dabei handelt es sich auch um einen Textstil, der allerdings nur dort erscheint, wo er auch in der Partitur eingefügt ist.

Tipp: Manche Programme ermöglichen es, Dynamik für mehrere Instrumente gleichzeitig einzufügen. Wenn du also beispielsweise für ein Streichorchester schreibt und alle Instrumente sollen f spielen, könnt du das im besten Fall mit einem Klick lösen. Außerdem kann es manchmal sinnvoll sein, die Dynamik einer bestehenden Notenziele zu kopieren und einzufügen. Das sollte auch in den meisten Softwares möglich sein!

Bei Gesangsstimmen gibt es die Besonderheit, dass die Dynamik dort über der Notenzeile erscheinen soll (um eine Kollision mit dem Liedtext zu vermeiden). Die meisten Programme machen dies automatisch. Bei MuseScore muss dies manuell geschehen.

Dazu notiert du zunächst die Dynamik, filtert anschließend die gesamte Dynamik in der Notenzeile und geht anschließend in die Eigenschaften. Dort könnt du die Dynamik mit einem Klick über der Zeile erscheinen lassen. Hier erkläre ich das nochmal in einem Video:

Hilfestellung für MuseScore: Dynamik über der Notenzeile erscheinen lassen

Aufgabe 6: Dynamik hinzufügen

  1. Finde heraus, wie du Dynamikangaben hinzufügst.
  2. Ergänze die Dynamik aus dem Beispiel in deiner Transkription.
    • Falls nötig: Filter die Dynamik und stell in den Eigenschaften ein, dass diese über der Notenzeile erscheint.

Zusatzaufgabe: Backup erstellen

  • Erstelle ein Backup deiner Datei, möglichst in einer Cloud (z.B. OneDrive, Google Drive, Dropbox...) oder auf einer externen Festplatte.

Bis hierhin hast du schon viel Arbeit in deine Datei gesteckt. Damit du deine Daten und damit deine Arbeit nicht so leicht verlieren kannst, empfehle ich dir, regelmäßig Backups deiner Projektdateien zu machen! Ich speichere meine aktuellen Projekte beispielsweise permanent in der Cloud, um geräteunabhängig zu sein. Wie du deine Dateien sicherst, ist dir überlassen. Es nicht zu tun wäre jedoch fahrlässig. Denn egal ob es die Tasse Kaffee, der Kurzschluss oder eine defekte Festplatte ist - im Zweifelsfall ist viel Arbeit verloren.

10) Taktstriche

Die „normalen“ Taktstriche werden von der Software automatisch am Ende eines Taktes gesetzt. Möchtest du einen Doppelstrich zwischen Formteilen und Wiederholungszeichen, musst du diese manuell hinzufügen.

Aufgabe 7: Taktstriche/ Wiederholungen hinzufügen

  1. Finde heraus, wie du Taktstriche verändern bzw. hinzufügen kannst.
  2. Ergänze die Taktstriche bzw. Wiederholungen aus dem Beispiel in deiner Transkription.

11) Slash- und Rhythmusnotation / Filter anwenden

Super! Du hast schon viele wesentliche Dinge gelernt. Nicht mehr viel und du hast den Online-Kurs geschafft! Gerade im Kontext populärer Musik ist es üblich, nicht nur mit Noten, sondern auch mit Slash- und Rhythmusnotation zu arbeiten. Wie das musikalisch funktioniert, klammere ich an dieser Stelle aus. Jetzt geht es daher lediglich um den technischen Aspekt!

Aufgabe 8: Slash- und Rhythmusnotation

  1. Finde heraus, wie du Slash- und Rhythmusnotation hinzufügen kannst.
  2. Ergänze die Slash- und Rhythmusnotation in den letzten vier Takten.

Aufgabe 9: Akkordsymbole filtern

  1. Finde heraus, wie du in deiner Software Elemente eines Typs filtern kannst. In diesem Fall geht es darum, die Akkordsymbole aus den ersten beiden Takten zu filtern. Mit einem Filter kannst du viel Zeit sparen, indem du zum Beispiel die Akkorde einmalig in die Gitarre schreibst, dort filterst und anschließend ins Klavier sowie den Bass kopierst.
  2. Ergänze die Akkorde in den letzten vier Takten, indem du sie aus den ersten beiden Takten filterst.
  3. Zu guter Letzt ergänze noch die Dynamikangabe (mp) in T. 17.

12) Transponieren

Ein weiterer Vorteil der Software ist, dass du ein Stück mit wenigen Klicks transponieren könnt. Das macht bei ganzen Arrangements in der Regel keinen Sinn (warum werden wir noch besprechen), ist bei einem Leadsheet bzw. transponierenden Instrumenten jedoch sehr nützlich.

Aufgabe 10: Leadsheet transponieren

  1. Finde heraus, wie du eine Transposition der gesamten Partitur vornehmen kannst. Die Software sollte Tonhöhen, Tonart und Akkordsymbole selbstständig anpassen!
  2. Transponiere die Vorlage nach Bb-Dur (kleine Terz nach oben).

Tipps: Du müsst zunächst darauf achten, dass wirklich die gesamte Partitur ausgewählt ist. Außerdem empfehle ich, nicht nach Tonart, sondern nach Intervall zu transponieren. Das ist meiner Erfahrung nach die sicherere Variante! In diesem Fall musst du also eine kleine Terz nach oben transponieren. Das Ergebnis sollte wie folgt aussehen:

13) Noten formatieren und Einzelstimmen erstellen

Wenn dein Arrangement, Komposition etc. fertig notiert ist, fehlen noch ein paar wichtige Handgriffe. Zwar sind alle Informationen in der Software, allerdings benötigst du spielbares Material für die Musiker:innen. Dafür ist es unerlässlich, das Layout sowie die Formatierung zu überprüfen. Das wirst du in diesem Schritt exemplarisch anhand einer Stimme machen!

Warum muss ich das Notenmaterial formatieren/überprüfen?

Bevor es an die Umsetzung geht, noch ein paar allgemeine Hinweise: Wie im Abschnitt Analoge vs. digitale Notation bereits dargestellt, erstellt die Software automatisch Einzelstimmen (sog. Auszüge, Parts, Einzelstimmen, Stimmen) für alle in der Partitur enthaltenen Instrumente. Deine Aufgabe ist es, das Material zu überprüfen (Korrekturlesen) und zu layouten. Damit verfolgt du das Ziel, dass

  • das Material übersichtlich ist (Zeilen- und Seitenumbrüche, Abstände etc.),
  • alles am richtigen Platz ist (z.B. Studierzeichen, Formteilbezeichnungen etc.)
  • und mit dem Material gearbeitet werden kann (kann z.B. geblättert werden?).

Falls du dir denkst: Ach, das ist doch nicht so wichtig.
Doch, ist es.
Die Probenarbeit leidet sehr, wenn das Notenmaterial nicht gut formatiert oder sogar unleserlich ist.

Aufgabe 11: Einzelstimme öffnen, formatieren und exportieren

  1. Schalte die Ansicht auf die „normale“ Ansicht um, in der du das Layout der Partitur sehen kannst. In diesem Fall werden wir am Layout der Partitur nichts ändern und uns lediglich dem Auszug widmen.
  2. Finde nun heraus, wie du die Einzelstimmen öffnen kannst und öffne unsere erstellte Stimme „Vocal Leadsheet“.
  3. Finde heraus, wie du das Layout beeinflussen kannst. Besonders wichtig sind Zeilen- und Seitenumbrüche. Notiere die entsprechenden Shortcuts auf deiner Liste!
  4. Formatiere die Stimme so, dass sie der Vorlage möglichst nahekommt: a. Füge alle vier Takte einen Zeilenumbruch hinzu. b. Überprüfe die Position der Formteilbezeichnungen sowie der Studierzeichen. Sind diese korrekt positioniert oder müssen sie manuell verschoben werden?
  5. Exportiere die Stimme als PDF und benenne sie nach folgendem Schema: Grundkurs Notation – Dein Name
  6. Öffne die Datei und überprüfe, ob der Export gelungen ist.

Herzlichen Glückwunsch, du hast es geschafft!

Herzlichen Glückwunsch!
Du hast den Online-Kurs absolviert und die grundlegendsten Funktionen deiner Notationssoftware kennengelernt. Und du wirst sehen: Mit jedem Einsatz werden die Shortcuts etc. leichter von der Hand gehen. Und natürlich gibt es noch viele weitere Funktionen und Handgriffe zu entdecken.

Und hier noch ein paar nützliche Literaturempfehlungen für weitere Recherchen:

  • Sussman, Richard; Abene, Michael (2012): Jazz composition and arranging in the digital age. New York: Oxford Univ. Press.
    • Sussman und Abene beldirten das Thema digitale Notation sehr ausführlich.
  • Gould E. & Faber Music (2011). Behind bars: the definitive guide to music notation. Faber Music.
  • Feist J. & Nicholl M. (2017). Berklee contemporary music notation. Berklee Press.
    • Die beiden letzten Publikationen sind sehr hilfreich was Notation im Allgemeinen anbelangt.

Bei den Buchtipps handelt es sich um unbezahlte Werbung! Ich profitiere nicht davon, diese hier zu erwähnen. Ich empfehle sie nur, da sie sich in meiner Praxis als nützliche Nachschlagewerke bewährt haben.

(c) Sophia Hegewald/Pascal Hahn

Fragen, Feedback und Kontaktmöglichkeit

Falls du Fragen, Anregungen oder Kritik hast, freue ich mich sehr, wenn du mit mir in Kontakt trittst. Am einfachsten gelingt das über meine Homepage:

www.pascalhahn.info

Zum Schluss noch ein paar Worte zu mir: Ich bin Musiker, Komponist und Musikpädagoge. Ich lehre an der Hochschule für Musik und Tanz Köln das Fach Arrangieren. Neben Arrangiertechnischem Handwerk ist es mir ein Anliegen, auch einen sinnvollen Umgang mit digitalen Tools zu unterrichten. Solltest du jemanden kennen, der von diesem Kurs profitiert, leite ihn doch gerne weiter!