Inhalt
Sobald man Notenlesen oder ein Instrument spielt, kann die Frage sehr wichtig werden, ob ein Tonschritt ein Halb- oder Ganztonschritt ist. Denn wenn man beispielsweise auf einem Instrument oder beim Singen Ganz- und Halbtöne verwechselt, kann das sehr lustig (und natürlich auch falsch) klingen. Das Problem ist:
Ob ein Schritt ein Halb- oder Ganztonschritt ist, kann man nicht direkt aus der Notenschrift ablesen.
Der Halbtonschritt
Der Halbtonschritt ist in der europäisch geprägten Musik das kleinste korrekte Intervall.
Natürlich gibt es auch Intervalle, die kleiner sind als ein Halbtonschritt, z.B. der Viertelton. Dieser spielt u.a. in der indischen Musik eine große Rolle ('shrutis'). Diese Intervalle klingen aber für uns, die wir europäisch geprägte Musik gewohnt sind, einfach ungewohnt bzw. falsch.
Halbtonschritte in der Stammtonreihe
Halbtonschritte in der Stammtonreihe
Wie du vielleicht in dem Hörquiz oben schon entdeckt hats, liegen auf den weißen Tasten des Klaviers (Stammtonreihe) die Halbtonschritte zwischen e - f und h - c. Verdrehst du die Buchstaben ein wenig, kannst du dich an die Töne der Halbtonschritte sehr schön über das Merkwort CHEF erinnern.
Die CHEF-Töne sind die Töne c-h und e-f der natürlichen Halbtonschritte auf den weißen Tasten des Klaviers bzw. in der Stammtonreihe.
Aufgabe
- Bestimme die Lage der Halbtonschritte in dem folgenden Notenbeispiel:
Halbtonschritte und Vorzeichen
- Vorzeichen/Versetzungszeichen (Einführung)
In diesem Dokument kannst Du nochmal alles über Vor- und Versetzungszeichen nachlesen.
Notenbeispiel | Beschreibung |
Bestimme zunächst die Tonhöhen: g und a. Da keiner dieser Töne ein CHEF-Ton ist liegt hier ein Ganztonschritt vor. | |
Der untere Ton bekommt ein #, also wird er um einen Halbtonschritt erhöht. Damit rückt er "näher" an den oberen Ton. Der Ganztonschritt von vorher wird um einen Halbtonschritt "verkleinert", somit ist zwischen gis und a ein Halbtonschritt. | |
Der obere Ton bekommt ebenfalls ein #, also wird er um einen Halbtonschritt erhöht. Damit rückt wieder "weiter weg" vom unteren Ton. Da zwischen gis und a ein Halbtonschritt liegt, ist zwischen gis und ais ein Ganztonschritt. |
Notenbeispiel | Beschreibung |
Bestimme zunächst die Tonhöhen: f und g. Da nur einer dieser Töne ein CHEF-Ton ist liegt hier ein Ganztonschritt vor. | |
Der obere Ton bekommt ein b, also wird er um einen Halbtonschritt erniedrigt. Damit rückt er "näher" an den unteren Ton. Der Ganztonschritt von vorher wird um einen Halbtonschritt "verkleinert", somit ist zwischen ges und f ein Halbtonschritt. | |
Der untere Ton bekommt ebenfalls ein b, also wird er um einen Halbtonschritt erniedrigt. Damit rückt wieder "weiter weg" vom unteren Ton. Da zwischen ges und f ein Halbtonschritt liegt, ist zwischen ges und fes ein Ganztonschritt. |
Notenbeispiel | Beschreibung |
Bestimme zunächst die Tonhöhen: e und f. Da beide Töne ein CHEF-Ton ist liegt hier ein Halbtonschritt vor. | |
Der obere Ton bekommt ein #, also wird er um einen Halbtonschritt erhöht. Damit rückt er "weiter weg" vom unteren Ton. Der Halbtonschritt von vorher wird um einen Halbtonschritt "vergrößert", somit ist zwischen e und fis ein Ganztonschritt. | |
Der untere Ton bekommt ebenfalls ein #, also wird er um einen Halbtonschritt erhöht. Damit rückt wieder "näher" an den oberen Ton. Da zwischen e und fis ein Ganztonschritt liegt, ist zwischen eis und fis ein Halbtonschritt. |
Übung
Bedeutung in der Allgemeinen Musiklehre