Quelle: Wikimedia

KISS – I Want You

Interpret: KISS
Erstveröffentlichung: 1976
Musik\Text: Paul Stanley
Produzenten: Eddie Kramer
Verlag: Casablanca 6399 060

Besetzung:

Vocals: Paul Stanley
Gitarren: Ace Frehley, Paul Stanley
Bass: Gene Simmons
Drums: Peter Criss

Inhalt

Der Song I Want You wurde von Kiss als Opener auf dem Album Rock and Roll Over 1976 veröffentlicht. Die Aufnahmen erfolgten im Star Theatre in Nanuet in New York. Für die Aufnahmen wurde der Raum voll ausgenutzt und durch räumliche Trennung konnten lagen für den Mix die Einzelspuren der Instrumente ohne Störgeräusche vor.

Zur Form

Formanalyse

ABB
CC
DDE
CC
DDE
CC
Instr. Solo
E
ABB
CC
CC
CC
CC (to fade)
--:-- / --:--

Quelle: YouTube

Die Form ist relativ übersichtlich, lässt sich jedoch aufgrund einer unpassenden Semantik der etablierten Formbegriffe nicht angemessen beschreiben. Im Diagramm wurden deshalb Buchstaben zur Bezeichnung und zum Kennzeichnungen von Entsprechungen verwendet.

Zum Text

Text

Im Text von I Want You wird die Sehnsucht und das Verlangen nach einer Frau (»Baby«) thematisiert, die den Protagonisten anscheinend verlassen hat. Die Lyrics drücken einerseits die intensiven Gefühle aus, die der Mann empfindet, andererseits wird der Frau unterstellt, dass sie in ihrem Innersten ebenso fühlen würde und von ihm nicht wegkommen könne (»You can run, you can hide but you'll never get away« und »And every day that you hesitate you're never changin' the hands of fate«). Der Text ist insofern typisch für das Genre, als er Projektionsfläche einer Männerfantasie ist, auf der weder Platz ist für die Gründe der Trennung noch für die Perspektive der Geliebten.

Zur Harmonik

Harmonik

Im ersten Abschnitt (AAB) werden Akkorde mit den Grundtönen c, d, e und g verwendet. Auch der erste Gesangsabschnitt, in dem die Refrainzeile erklingt (CC), verwenden nur Akkorde mit diesen Grundtönen (e, g, d). Die enorme Wirkung der Vorbereitung des zweiten und dritten CC-Abschnitts lässt sich dadurch erklären, dass zuerst bisher erklungenen Harmonien c. d. e und g über a zu einem pentatonisches Feld (c, d, e, g, a) komplettiert erden und als Abschluss des Formteils die nicht zur Pentatonik gehörende Dominante H erklingt, die den Anschluss mit e zwingend macht:

--:-- / --:--

Die folgende Tabelle zeigt die Abfolge und Disposition der verwendeten Harmonien:

Abschnitt

Anzahl Takte

Harmonik

AAB

6 + 2

G D | Em | Cj7 D | Em | Cj7 D | Em | C | D |

CC

4

Em G | Em G D | Em G | Em |

DDE

2 + 2 + 4

G A | E7#9 | G A | E7#9 | G A | C G/H | A G | H |

Instr. Solo

8

E7#9 D | E7#9 A D | E7#9 D | E7#9 A D | E7#9 D | E7#9 A D | E7#9 D | E7#9 A D |

Zur Melodik

Melodik

Auch die Disposition der Töne in der Leadmelodie korrespondieren mit dem dramturgischen Verlauf der harmonischen Disposition. Sieht man von unauffälligen Durchgangsbewegungen ab, ergibt sich der folgende Verlauf:

--:-- / --:--

Die Haupttöne des Leadgesangs lassen sich als ein Viertonfeld bzw. eine unvollständige Pentatonik interpretieren (h,d,e,g), wobei das f# am Ende des E-Abschnitts als Quinte der Dominante eine besondere Wirkung entfaltet, indem es den C-Abschnitt auf eine sehr zwingende Weise herbeiführt.