Konsonante Akkorde (Dur und Moll)
Voraussetzung für dieses Tutorial ist, dass dir die Intervalle bekannt sind.
Inhalt
Dreiklänge und Akkorde
Als Dreiklang wird ein Klang aus drei unterschiedlichen Tönen bezeichnet.
Wenn du bei Dreiklängen die drei Töne als Einheit mit einen Grundton auffasst, dann heißen diese Dreiklänge → Akkorde.
Von konsonanten Akkorden spricht man, wenn zum Grundton nur konsonante Intervalle erklingen. Und als konsonante Intervalle werden Terzen, Sexten, die reine Quinte und Oktave bezeichnet.
Wenn du einen Dreiklang aufbauen möchtest, dann kannst du ihn vom Grundton aus als eine Terz und eine Quinte denken (du hörst ihn allerdings als Einheit). Oder du denkst vom Grundton aus eine Terz und von dieser Terz aus eine weitere Terz, denn die Außentöne von zwei Terzen bilden eine Quinte.
Die folgenden Beispiele zeigen dir zwei Akkorde und die verschiedenen Denkwege:
- große Terz (g3) + reine Quinte (r5) über dem Grundton
- große Terz (g3) + kleine Terz (k3)
- kleine Terz (k3) + reine Quinte (r5) über dem Grundton
- kleine Terz (k3) + große Terz (g3)
Dur und Moll
Dur und Moll
Bei einem Dur-Akkord erklingt über dem Grundton eine große Terz, bei einem Moll-Akkord erklingt über dem Grundton eine kleine Terz.
Die Töne eines Akkords heißen:
- Grundton
- Terzton und
- Quintton.
Jeder der drei Töne eines Akkords kann in der tiefsten Stimme liegen:
- Liegt der Grundton in der tiefsten Stimme, spricht man von der Grundstellung (Grundakkord) eines Akkordes.
- Liegt die Terz in der untersten Stimme, heißt der Akkord Sextakkord.
- Liegt die Quinte in der tiefsten Stimme, wird von einem Quartsextakkord gesprochen. Doch da die Quarte zu einem Grundton nicht zu den Konsonanzen gezählt wird, besprechen wir diesen Sonderfall in einem anderen Tutorial.
Dur
Wenn du von anderen weißen Tasten aus einen Dur-Akkord bilden möchtest, dann brauchst du eine schwarze Taste. Und wenn du von einer schwarzen Taste aus einen Dur-Akkord bilden möchtest, brauchst du noch mindestens eine weitere schwarze Taste.
Übungen
Spiele von den markierten Tönen aus Dur-Grundakkorde nach, die du als Aufgabe hören kannst:
Ear Training: Chord
Klanglagen & Charakter
Klanglagen
Wie weit die oberen Töne vom Basston entfernt sind, spielt keine Rolle. In den Beispielen unten kannst du sehen, dass die Töne einmal eng beieinander, ein anderes Mal weit auseinander liegen können. Die Klanglagen sind natürlich nicht egal, denn sie klingen sehr verschieden, aber da du einen Akkord als Einheit mit einem Grundton hörst, kannst du verschiedene Klanglagen immer als denselben Akkord (z.B. als einen Dur-Akkord) erkennen. Schaue und höre dir dazu die folgenden Beispiele an. In einigen Beispielen ist der Grundton verdoppelt worden:
Claudio Monteverdi – L'Orfeo (Toccata), Quelle: Youtube
W. A. Mozart, Die Zauberflöte KV 620, Ouverture (T.97-102), Quelle: Youtube
Richard Wagner, Das Rheingold, Vorspiel, Quelle: Youtube
Anton Bruckner, Sinfonie Nr. 7 E-Dur (WAB 107), 1. Satz: Allegro moderato, Hochschulsymphonieorchester (München), Ltg. Marcus Bosch
Live-Konzertmitschnitt der Hochschule für Musik und Theater München 2020, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Umkehrung
Der Dur-Sextakkord
Beim Dur-Sextakkord liegt die Terz des Akkords in der tiefsten Stimme. Auch für einen Sextakkord kannst du zwei Denkwege gehen: vom Terzton aus als kleine Terz und kleine Sexte (nach diesem Intervall wurde der Akkord benannt) oder du denkst vom Terzton aus eine Terz und von dieser Terz aus eine reine Quart, denn die Außentöne von einer kleinen Terz und einer reinen Quarte bilden eine kleine Sexte.
- kleine Terz (k3) + kleine Sexte (k6) vom Terzton aus
- kleine Terz (k3) + reine Quarte (r4)
Eine andere Möglichkeit besteht darin, von einem Dur-Akkord in Grundstellung den Grundton über den Terzton zu legen, den Akkord also einmal umzukehren. Aus diesem Grund wird der Sextakkord auch als erste Umkehrung bezeichnet. Wie weit die oberen Töne vom Terzton im Bass entfernt sind, ist wieder eine Frage des Klangs, der Akkord ändert sich dadurch nicht:
Üben
Spiele von den markierten Tönen aus Dur-Grundakkorde und Dur-Sextakkorde nach, die du als Aufgabe hören kannst:
Ear Training: Chord
Moll
Wenn du von anderen weißen Tasten aus einen Moll-Akkord bilden möchtest, dann brauchst du eine schwarze Taste. Und wenn du von einer schwarzen Taste aus einen Moll-Akkord bilden möchtest, brauchst du noch mindestens eine weitere schwarze Taste.
Spiele von den markierten Tönen aus Moll-Grundakkorde nach, die du als Aufgabe hören kannst:
Ear Training: Chord
Claudio Monteverdi – Hor che'l ciel e la terra (Anfang), VIII. Madrigalkbuch, Concerto Italiano, Quelle: Youtube
Béla Bartók – For Children (Bd. 4, Sz. 42, Nr. 65), I am Already an Old Shepherd, Klavier: Sylvia Parker, Quelle: Youtube
Umkehrung
Der Moll-Sextakkord
Beim Moll-Sextakkord liegt die Terz des Akkords im Bass. Auch für einen Moll-Sextakkord kannst du wieder zwei Denkwege gehen: vom Terzton aus als große Terz und große Sexte oder du denkst vom Terzton aus eine Terz und von dieser Terz aus eine reine Quart. Denn die Außentöne von einer großen Terz und einer reinen Quarte bilden eine große Sexte.
- große Terz (g3) + kleine Sexte (g6) vom Terzton aus
- große Terz (g3) + reine Quarte (r4)
Die andere Möglichkeit besteht wieder darin, von einem Moll-Akkord in Grundstellung den Grundton über den Terzton zu legen, den Akkord also einmal umzukehren und damit die erste Umkehrung eines Moll-Akkords zu erhalten:
Üben
Spiele von den markierten Tönen aus Moll-Grundakkorde und Moll-Sextakkorde nach, die du als Aufgabe hören kannst:
Ear Training: Chord
Spielen