Zum Anzeigen von Noten in Dokumenten der OMA kannst du auch folgendermaßen vorgehen:
- Du schreibst die Noten in einem Notationsprogramm und exportierst sie als musicXML-Datei. Über dieses Tool kannst du dann die Noten der musicXML-Datei in die ABC-Schreibweise konvertieren. Dann musst du nur noch den ABC-Code in das ABC- oder Gehörbildungsplugin kopieren, fertig!
- Wenn du die musicXML-Datei hast, kannst du auch das nativbe Plugin MusicXML-Anzeige der OMA zum Anzeigen der Noten verwenden.
- Oder du exportierst deine Noten als Bilddatei, am besten als SVG-Datei (Achtung: der Notenfont muss in Kurven umgewandelt werden) oder als PNG-Datei. Dann kannst du für die Anzeige Bild-Plugin der OMA nutzen.
Inhaltsverzeichnis
So sieht das Plugin im Bearbeitungsmodus aus.
ABC-Notation
Im Notations-Plugin ist aktuell nur eine Noteneingabe über ABC-Notation möglich. Eine Anweisung zur ABC-Notation hat einen Header-Abschnitt zur Angabe von Informationen zur Partitur (z.B. Tonart, Takt, Anzahl der Stimmen usw.) und einen Abschnitt für die Stimmen im Body-Bereich. Laut Dokumentation sollte eine ABC-Notation dabei immer mit einer Referenznummer beginnen. Diese Nummer wird nach einem X mit Doppelpunkt in der ersten Zeile notiert. Die letzte Eigenschaft im Header-Bereich soll gemäß Dokumentation eine K[ey]-Anweisung sein. Um den Header- und Body-Bereich bei der Eingabe visuell zu trennen, wird aus Gründen der Übersichtlichkeit oftmals das %-Zeichen (für eine Kommentar- bzw. Leerzeile) verwendet.
Beispiel:
X:1
[Partitur-Eigenschaften im Header-Bereich]
K:
%
[Stimmeneingabe im Body-Bereich]
Eigenschaften | mögliche Werte |
---|---|
X: steht für ein Musikstück | Mit der Anweisung X:n soll die ABC-Notation eines Stücks beginnen. |
T: steht für Title bzw. die Title-Eingenschaft | Nach T: kann eine Zeichenfolge als Titel eingegeben werden, z.B. "Abend wird es wieder". Wird ein zweites T: eingegeben, entsteht ein erster Untertitel usw. (soll gemäß Spezifikation nach dem X: das zweite Element im Header-Abschnitt sein, kann jedoch leer bleiben). |
C: steht für Composer bzw. für die Angabe einer Urheberin / eines Urhebers | Ermöglicht die Angabe einer Komponistin / eines Komponisten |
M: steht für Meter bzw. die Takt-Eigenschaft | z.B. 4/4, C, 2/4, 3/2, 7/8 usw. |
L: steht für Length bzw. die Länge-Eigenschaft (Standardlänge einer Tonhöhenangabe) | Eine Tonhöhenangabe ohne Zahl hat die in den Partitureigenschaften angegebene Standardlänge, Beispiel: Die Tonhöhenangabe C mit L:1/4 hat die Länge einer Viertelnote. |
Q: steht für eine Tempo-Angabe | Als Eingabe sind String (Text in Anführungszeichen) wie z.B. "Allegro assai" oder Metronom-Angaben wie 1/4=120 möglich, zum Beispiel:
|
K: steht für Key bzw. die Tonart-Eigenschaft. | Mögliche Werte sind C, Gm, C#m, Bb usw., Tonarten über sieben Kreuz- oder B-Vorzeichen sind nicht möglich. Ein fehlender Wert erzeugt ein System ohne Vorzeichen (wie C oder Am). Mit der Anweisung K: soll der Header-Bereich einer ABC-Notation enden. |
%%score Stimmen-ID-1 Stimmen-ID-2 | Mit der %%score-Anweisung lässt sich mit abcjs leider nur steuern, wie viele Systeme und wie viele Stimmen pro System notiert werden sollen, z.B.
|
% Kommentarzeile | Diese Zeile wird bei der Anzeige von ABC-Notation ignoriert. Das Zeichen wird oft verwendet, um bei der Eingabe den Head- und Body-Bereich sichtbar zu trennen. |
Beispiel:
X:1
T:Halleluia
M:C
L:1/4
Q:1/4=80
%%score (S A) (T B)
K:F
%
Anmerkung: Nach diesem Header werden im Body-Bereich die folgenden Stimmen erwartet (siehe hierzu die sich anschließenden Abschnitte für die Stimmen/Voices):
- V:S
- V:A
- V:T bass
- V:B
Stimmen
Im Body der ABC-Notation können über das Kürzel V: und eine ID bis zu 16 Stimmen eingegeben werden, wobei die Stimmen-ID mit der Angabe in der %%score-Anweisung übereinstimmen sollte. Das Eingabeschema für jede einzelne Stimme lautet:
- V: ID [manueller Zeilenumbruch]
- Angabe von Tonhöhen, Tondauern, Taktstriche usw. [manueller Zeilenumbruch]
Nach der Stimmendefinition V:ID sind Stil-Angaben z.B. zur Form der Notenköpfe und zum Schlüssel möglich.
Stimmenangabe | Beschreibung und Beispiele |
---|---|
V:1 | Angabe einer Stimme mit der ID 1 |
V:2 clef=[Angabe] | Angabe einer Stimme mit der ID 2 und Angabe eines Schlüssels. Mögliche Werte für clef=:
Allen Werten kann ein -8 oder +8 angehängt werden (z.B. clef=treble-8 für einen oktavierenden Violinschlüssel für Tenorstimmen oder clef=treble+8 für eine Piccolo-Flöte). Das Weglassen der Eingabe clef= ermöglicht Kurzschreibweisen wie z.B. V:T bass. |
V:HH stem=[Angabe] | Angabe einer Stimme mit der ID HH (z.B. als Abkürzung für HH) und Angaben für die Richtung der Notenhälse. Mögliche Werte für die stem-Angabe:
Das Weglassen der Eingabe stem= ermöglicht eine Kurzschreibweise wie z.B. V:HH up. |
V:T name="Tenore I" snm="T. I" | Angabe einer Stimme mit der ID T (als Abkürzung für Tenor), dem Systemnamen "Tenore I" und dem abgekürzten Systemnamen (shortname) "T. I". |
Beispiele für die Noteneingabe
Tonhöhe und Tonlänge
Die Angabe der Tonhöhen erfolgt über die englischen Tonbuchstaben [ABCDEFG], wobei die Oktavlage beeinflusst werden kann durch:
- Groß- und Kleinschreibung (groß = eingestrichene Oktave, klein = zweigestrichene Oktave),
- ein Komma ›,‹ hinter dem Buchstaben (oktaviert um eine Oktave nach unten) und
- ein Apostroph ›'‹ hinter dem Buchstaben (oktaviert um eine Oktave nach oben).
Die Länge der Standardnotenlänge für das jeweilige Beispiel erfolgt im Header mit L:, z.B. werden mit L:1/4 zunächst Viertel geschrieben. Ist die Standardnotenlänge nicht spezifiziert, erhält man Achtelnoten.
Soll ein Notenwert von der Standardlänge abweichen, muss dies im Verhältnis zum definierten Standard angegeben werden, indem multipliziert bzw. dividiert wird. Etwa so:
Ist L:1/8, dann
- ergibt "c2" das Zweifache einer Achtel, also eine Viertel C-Note.
- ergibt "c3" das Dreifache einer Achtel, also eine punktierte Viertel C-Note.
- ergibt "c/2" die Hälfte einer Achtel, also eine Sechzehntel C-Note.
X:1
M:C
L:1/4
K:D
C | CD || CDE | CDEF || CDEFG || CDEFGABc |]
X:1
K:C
%
V:1
C,,D,,E,,F,,G,,A,,B,,C,D,E,F,G,A,B,CDEFGABcdefgabc'
X:1
M:C
L:1/4
K:C
D ^D =E ^E | F G ^G A | _B =B =c ^c | d A F D |
X:1
M:C
L:1/4
K:C bass
%
V:1
C,2 D, E, | F, G, [K: tenor] A, B, | [K: alto] C D [K:treble-8] e f | [K: treble] G A B z | z2 f g/2 a/4 b/4 | c'4
X:1
M:C|
L:1/4
K:D
%
V1:
(3 D/2D/2D/2 D (6 D/4D/4D/4D/4D/4D/4 D | (3 F2F2F2 | (3:2:2 G2G AA | D4||
M:3/4
D/2D/2 (3 D/2D/2D/2 (3 D/2E/2F/2 | (2 G G | (5 AAAAA | D |]
X:1
M:C
L:1/8
K:C
c2 cdef g2 | g2 gfed c2 || c2 c d e f g2 | g2 g f e d c2 ||
c2 cdzf g2 | G2 GFzD C2 || c2 c def g2 | g2 g fe d c2 ||
X:1
M:C
L:1/4
K:F
F4- | FFGA | B4- | B2 c2 | (fedc) | (BA)(GF) |]
Halte- und Bindebögen sind sich optisch recht ähnlich, in ihrer musikalischen Bedeutung jedoch vollkommen verschieden. Achten Sie darauf, den Haltebogen nur zur Verlängerung eines Notenwertes (also nur für benachbarte Noten gleicher Tonhöhe) und den Bindebogen für die Artikulation verschiedener Noten (in der Regel mit unterschiedlicher Tonhöhe) zu verwenden.
X:1
M:C
L:1/4
K:C
[EGc]2 [GB] [FA] | [CEG]4 |]
Dynamik
!pp! = pianissimo
!p! = piano
!mf! = mezzoforte
!f! = forte
!ff! = fortissimo
!<(! = Beginn eines creszendo (steht vor der ersten Note)
!<)! = Ende des creszendo (steht vor der letzten Note)
!>(! = Beginn eines decreszendo (steht vor der ersten Note)
!>)! = Ende eines decreszendo (steht vor der letzten Note)
X:1
%%score [(1 2) 3]
M:C
L:1/4
K:C
V:1
A2 d2- | dc BA | G2 c2- | c B/2A/2 B2 | c4 |]
V:2
z2 D2 | G3 F | E2- E D/2C/2 | D4 | E4 |]
V:3 bass
z4 | B,2 E2- | E D C2 | G,4 | C4 |]
X:1
%%score 1 2
M:C
L:1/4
K:C
%
V:1 name="Melodie" sname="M."
E G c e | G c e g | f d G d | [1 e c G F :| [2 c2 C2 |]
V:2 bass name="Bass" sname="B."
C,4 | E,4 | G,4 | [1 C,4 :|] [2 C,4 |]
%
V:1
||: E G c e | G c e g | f d G d | [1 e c G F :| [2 c2 C2 |]
V:2
||: C,4 | E,4 | G,4 | [1 C,4 :|] [2 C,4 |]
X:1
%%vocalfont Helvetica 10
%%wordsfont Helvetica 12
T:Winter ade
C:Worte: H. Hoffmann v. Fallersleben (1798-1874)
C:Weise: Fränkisches Volkslied
M:3/4
L:1/4
Q:1/4=100
K:G
V:1
BBA | G2 z | BBA | G2 z | Bcd | d (c/2B/2) c |
w:1.~Win- ter a- de! Schei- den tut weh; a- ber dein Schei- den_ macht,
ABc | c (B/2A/2) B | BBc | d3 | BBA | G2 z |]
w: daß mir das Her- ze_ lacht. Win- ter, a- de! Schei- den tut weh!
%
W:2. Winter ade! Scheiden tut weh!
W: Gerne vergess' ich dein, kannst immer ferne sein.
W: Winter ade! Scheiden tut weh!
W:
W:3. Winter ade! Scheiden tut weh!
W: Gehst du nicht bald nach Haus, lacht dich der Kuckuck aus.
W: Winter ade! Scheiden tut weh!
X:1
T:Winter ade
%%vocalfont Helvetica 10
M:3/4
L:1/4
Q:1/4=100
K:G
V:1
"G" BB "D" A | "G" G2 z | "G" BB "D" A | "G" G2 z | "G" Bcd | "C" d (c/2B/2) c |
w:1.~Win- ter a- de! Schei- den tut weh; a- ber dein Schei- den_ macht,
"D" ABc | "G" c (B/2A/2) B | "G" BBc | "G" d3 | "D" BBA | "G" G2 z |]
w: daß mir das Her- ze_ lacht. Win- ter, a- de! Schei- den tut weh!
X:1
M:C
L:1/16
U:n=!style=x!
K:perc
V:ALL stem=up
[ng2F2]ng2[ng2c2][ng2F2] [ng2F2]ng2[ng2c2][ng2F2] | [ng2F2]ng2[ng2c2][ng2F2] [ng2F2]ng2[ng2c2][ng2F2] | [ng2F2]ng2[ng2c2][ng2F2] [ng2F2]ng2[ng2c2][ng2F2] | [ng2F2]ng2[ng2c2][ng2F2] Fcce eedd |
- Notation in zwei Stimmen
X:1
M:C
L:1/16
U:n=!style=x!
%%score (1 2)
K:perc
V:1 up
ng2ng2ng2ng2 ng2ng2ng2ng2 | ng2ng2ng2ng2 ng2ng2ng2ng2 | ng2ng2ng2ng2 ng2ng2ng2ng2 | ng2ng2ng2ng2 x8 |
V:2 down
F4 c2F2 F4 c2F2 | F4 c2F2 F4 c2F2 | F4 c2F2 F4 c2F2 | F4 c2F2 Fcce eedd