Geschichte des Films

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Inhaltsverzeichnis

Eine Geschichte des Films hängt zusammen mit der Geschichte des Kinos, des Fernsehens, des Streaming-Videos usw. Filmgeschichte lässt sich darüber hinaus aus verschiedenen Perspektiven erzählen, zum Beispiel aus der Perspektive des Geldverdienens (bzw. der Ökonomie), der Politik, technischer Entwicklungen oder aus der Perspektive dessen, was wir als schön empfinden (also aus ästhetischer Perspektive). Zeigten die ersten Filme noch Alltäglichkeiten wie eine sich auf die Zuschauer zubewegende Eisenbahn (die allerdings Frauen zu Ohnmachtsanfällen und Männer zur Flucht veranlasste), haben wir uns heute daran gewöhnt, Dinosaurier zu beobachten oder auf Drachen zu fliegen. Diese virtuelle Realität ist uns so lieb geworden, dass es vielen von uns schwerfallen dürfte, darauf zu verzichten. Wie viele Filme siehst du in der Woche, im Monat, im Jahr?

Die Vorgeschichte

Die Vorgeschichte des Films ist geprägt von technischen Entwicklungen. 1872 gelang Eadweard Muybridge mit der Serienfotographie eines galoppierenden Pferdes ein Durchbruch.

Eadweard Muybridge, The Horse in Motion, 1878
Quelle: Wikimedia Commons, Lizenz: Public Domain

1888 baute der Franzose Louis Le Prince in England eine Filmkamera mit nur einem Objektiv und drehte damit einen Film. Und nachdem im gleichen Jahr Nitrozellulose für die Belichtung eingesetzt wurde, entwickelte George Eastman mit der Kodak eine Boxkamera, die das Filmen massentauglich machte.

1895–1927 Stummfilm mit und ohne Ton

In Berlin und in Paris wurden 1895 die ersten Filme öffentlich vor zahlendem Publikum gezeigt: Die Geburtsstunde des Kinos! Die Zeit bis 1927 gilt als die Ära des Stummfilms, in dem nicht gesprochen, zu dem jedoch Musik gespielt wurde. Das nächste Beispiel zeigt Charlie Chaplin in dem Stummfilm Goldrausch (1925), wie er als Landstreicher seinen Schuh verzehrt. Wie Chaplin das tut, ist so einzigartig, dass diese Szene Kultstatus und Weltruhm erlangt hat.

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Szene aus Goldrausch, Uraufführung 1925, vertonte Fassung 1942
Regie, Drehbuch und Produktion: Charlie Chaplin, Kamera: Jack Wilson, Roland Totheroh
Lizenz: © Roy Export S.A.S., Quelle: Youtube

1927–1945 Hollywood

Als erster Tonfilm gilt der in Hollywood produzierte Film Der Jazzsänger (1927). Wegen der Machtergreifung der Nazis emigrierten viele europäische Filmemacher in die USA, wodurch das Hollywood-Kino Vorherrschaft gewann und die USA gegenüber Europa führend wurden. Der Film Casablanca (1942) mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman wurde weltberühmt und vom American Film Institute zum drittbesten US-Film aller Zeiten gekürt. Casablanca wird auch als politisches Statement gegen die Naziherrschaft angesehen.

Humphrey Bogart und Ingrid Bergman in Casablanca
Regie: Michael Curtiz, Drehbuch: Julius J. Epstein, Philip G. Epstein
Vertrieb: Warner Bros. Pictures, USA 1942
Lizenz: Public Domain, Quelle: Wikimedia

1945–1960 Die Welt in Farbe

Obwohl Experimente mit verschiedenen Farbgebungen sowie manuelle Einfärbungen schon viel älter sind, konnte sich der Farbfilm erst in der Nachkriegszeit allgemein durchsetzen. Auf die Konkurrenz des Fernsehens reagierte das Kino mit großen Geschichten und "Sandalenfilmen" im Breitbandformat. Ben Hur (1959) ist hierfür ein Beispiel (mit Charlton Heston in der Hauptrolle). Der Film enthält Seeschlachten, Massenszenen und das wohl berühmteste Wagenrennen aller Zeiten.

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Das Wagenrennen in Ben Hur
Regie: William Wyler
Produktion: Metro-Goldwyn-Mayer, USA 1959
Quelle: Youtube

1960–1990 Entwicklungen

Zwischen 1960 und 1990 ist viel passiert. Nationale Traditionen entwickelten sich und das Filmgeschäft weitete sich aus (Videokassette, Fernsehen und Kino). Das monumentale Mafiaepos Der Pate beispielsweise erschien als Zweiteiler im Kino und wurde anschließend im Fernsehen als Vierteiler ausgestrahlt (DVD-Boxen kann man heute noch kaufen). Durch diese Entwicklung schossen sowohl die Produktionskosten als auch die Einnahmen in die Höhe.

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Marlon Brando in Der Pate, 1972
Regie: Francis Ford Coppola
Quelle: Youtube

ab 1990 Computertechnik & 3D

Terminator 2 – Judgement Day (1991) und Jurassic Park (1993) waren Kassenschlager und aufgrund ihrer atemberaubenden Tricktechnik in aller Munde. Doch Avatar – Aufbruch nach Pandora (2009) toppte alles bisher Dagewesene. Für diesen Film wurden neue digitale 3D-Kameras verwendet und reale Filmszenen mit Computeranimationen vermischt. Und wie ließe sich diese neue 3D-Technik effektiver einsetzen als für Flugszenen?

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Szene aus Avatar, 2009
Regie: James Cameron
Quelle: Youtube

  • Take 1: Schau dir die Szene an, in der Chaplin seinen Schuh verspeist. Beschreibe, welche Zutaten sein Essen zu haben scheint.
  • Take 2: Der Pate (FSK 16) wurde ein kommerziell sehr erfolgreicher Film und mit mehreren Oscars ausgezeichnet. Doch es gab auch Kritik. Informiere dich über das Pro und Contra zum Film und nimm Stellung zu den Positionen.
  • Take 3: Informiere dich über die auf dieser Seite erwähnten Filme.