Pop Arranging 6 – Der Bass
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Eine Bassgitarre hat in der Regel vier Saiten. Sie ist in der Standard-Stimmung wie ein Kontrabass gestimmt (E-A-D-G) und zählt zu den transponierenden Instrumenten (ein E-Bass klingt eine Oktave tiefer als notiert). Es ist möglich, dass der E-Bass (wie auch der Kontrabass) eine fünfte Saite hat (eine tiefe H-Saite) und darüber hinaus gibt es auch Sonderanfertigungen mit mehr als fünf Saiten. Der Grundtonfrequenzbereich eines E-Basses liegt (ungefähr) zwischen 40 und 400 Hertz.
Da der Kontrabass für Gitarristen schwer zu spielen und klanglich im Ensemble mit E-Gitarre/Keyboards nicht ausreichend zu hören war, versuchte man zuerst, Kontrabässe mit Tonabnehmersystemen auszurüsten. Nach ersten Versuchen in den 1930er Jahren entwickelte schließlich Fender den Precision-Bass, der ab 1951 industriell gefertigt wurde. Der Fender-Bass hatte einen massiven Holzkorpus (Solidbody), Bünde zur Erleichterung der Intonation sowie eine elektrische Verstärkung. Für nahezu alle Genres der Populären Musik ist die Besetzung der Bassstimme durch einen E-Bass charakteristisch. Insbesondere im Funk und Reggae können Basslinien dabei melodisch-rhythmisch äußerst anspruchsvoll gestaltet sein.
Während die Spielerinnen und Spieler von Lead- und Rhythmus-Gitarren sowie Lead-Sängerinnen und -sänger einer Formation häufig genannt werden, wissen die wenigsten, wer in diesen Bands am Bass steht. Nur wenige Bassisten sind auch außerhalb der Szene berühmt wie z.B. James Jamerson bei Motown Records, Paul McCartney von The Beatles oder Roger Waters von Pink Floyd. Doch der Bass hat einen wesentlichen Anteil am Groove und Klang von Pop-/Rockmusik.
Eine Funktion des Basses liegt im Ensemblespiel bzw. in Pop-Balladen in der Vermittlung zwischen dem Klavier und den Drums. Mit diesen Instrumenten (und ggf. mit einer Rhythmusgitarre sowie weiteren Percussion-Instrumenten) zählt der Bass zur Rhythmusgruppe einer Band.
Die Rhythmusgruppe bildet die harmonisch-rhythmische Basis für die Melodiegruppe (Leadgitarre, Leadgesang und ggf. andere Soloinstrumente) und kann parallel zu ihr spielen, sie ergänzen oder mit ihr in einen Dialog treten (z.B. in der Stop-time-Technik). In einem Popsong spielt der Bass in der Regel die Grundtöne und stimmt seinen Rhythmus mit dem der Drums ab.
Darüber hinaus machen Verzierungsnoten und Effekte (vg. hierzu auch die Tutorials zur Gitarre: hier und hier) eine Bassstimme interessant wie z.B.
- Legato-Slides (= Glissando ohne neuen Anschlag der Zielnote),
- Palm Mute (= Abdämpfen und Spielen der Saite mit dem Handballen und dem Daumen),
- Hammer-On & Pull-Off (= Spielen von Noten nur durch die Griffhand),
- Bend & Release (= Tonhöhenveränderungen durch Ziehen und Loslassen einer Saite mit der Griffhand) sowie
- Slap-Notes (= Schlagen der Saite durch Drehen des rechten Unterarms im Zusammenspiel mit dem Slappen der Saiten mit der Griffhand).
Das folgende Bass-Beispiel zeigt harmonisch ein I-IV-I-Pendel mit einer einfachen Figuration und Fills am Ende eines jeden Zweitakters:
Weitere Hörbeispiele:
- Highland Falls von Billy Joel
Highland Falls von Billy Joel
Quelle: YouTube
- She Came In Through The Bathroom Window von The Beatles
She Came In Through The Bathroom Window von The Beatles
Quelle: YouTube