Ein Modell für Pop und klassische Musik

In dem folgenden Tutorial wird ein Modell für tonale Musik vorgestellt, das sowohl in der klassischen als auch in der Popmusik häufig anzutreffen ist. Es beginnt mit einer Harmoniefolge aus vier Akkorden, die sich als Stufenfolge I-V | V-I (1-5 | 5-1) verstehen lässt:

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Mehr über dieses Satzmodell, das nach Robert O. Gjerdingen auch als Schema bezeichnet wird, kannst du hier erfahren.

Während sich das oben genannten Satzmodell gerne am Anfang von Taktgruppen findet, war das folgende Satzmodell im 18. Jahrhundert nach einer ersten Taktgruppe sehr beliebt. Es hat keinen griffigen Namen, über die Stufenfolge lässt es sich als IV-I-V-I-Harmoniemodell (4151) beschreiben:

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Kombiniert klingen diese beiden Teile hintereinander wie folgt:

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Mit dieser Harmoniefolge hat W. A. Mozart den Beginn der ersten Arie des Tamino in der Oper Die Zauberflöte KV 620 gestaltet. Die Arie steht in der Tonart Es-Dur:

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W. A. Mozart, Die Zauberflöte, Tamino: Leopold Simoneau, Orchester: Wiener Philharmoniker,
Dirigent: Karl Böhm, Decca ‎– SX 21173-M (Auszüge), Deutschland 1960, Public Domain

Doch wie man im Folgenden hören kann, ist die Harmoniefolge auch in Popmusik gebräuchlich, z.B. bei The Beatles:

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Quelle: YouTube

Zu diesem Modell passt ein Melodieverlauf, der auf dem 5. Ton der Tonart beginnt und sich anschließend stufenweise abwärts zum Grundton bewegt:

Teste das Melodiemodell, indem du es zum Verse-Formteil des Schlagers Ziit von Beatrice Egli singst:

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Quelle: YouTube

Das Melodiemodell ermöglicht es sogar, funktional äquivalente Harmoniefolgen zu erkennen. Beispielsweise lässt es sich auch zum Verse des Songs Surfin U.S.A. von The Beach Boys singen, wobei dieser Formteil nicht mit der I-V-V-I-Harmoniefolge, sondern mit einem V-I-V-I-Pendel beginnt:

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Quelle: YouTube