Kompetenzerwartung: Verständnis für die Einstellungen einer ersten Audioaufnahme
Lerninhalt: Dialoge und grundlegende Einstellungen der ersten Audioaufnahme
Voraussetzungen: keine
Anmerkungen: Einheit im Rahmen einer Multimedia-Einführung
Audio Interface und Signalfluss
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Ein Audio Interface ist eine Soundkarte, die entweder intern im Computer verbaut oder extern über ein USB oder Firewire-Kabel mit dem Computer verbunden wird. Soundkarten und Software wie zum Beispiel eine Digital Audio Workstation (DAW) ermöglichen es, Signale von Instrumenten (z.B. einem Keyboard oder einer Gitarre) bzw. einem Mikrofon in den Computer zu übertragen (A/D-Signalwandlung). Damit dies gelingt, benötigt man für die Kommunikation zwischen Soundkarte und Computer einen passenden Treiber (der wird in der Regel vom Herstellerder Soundkarte angeboten). Weil an einem Computer mehrere Sounkarten angeschlossen sein können, muss in einer DAW eingestellt werden, von welcher Soundkarte die Daten empfangen werden sollen.
Einfache Audio Interfaces erhält man bereits für unter 100 €, hochwertige Audio Iinterfaces mit leistungsfähigen Treibern können mehrere 1.000 € kosten. Im Computerraum der Hochschule für Musik und Theater München gab es bis 2018 ein sehr einfaches Audio Interface (M-Audio Fast Track, nicht mehr im Handel erhältlich). Es hat einen Mikrofoneingang (XLR), einen Instrumenteneingang (Klinke) sowie einen Stereoausgang (Chinch) und eine Anschlussmöglichkeit für den Computer (USB). Ein spezieller Treiber wurde für dieses einfache Interface nicht benötigt.
Wir ein Treiber angeboten, kann man seine Qualität u.a. an der Latenz erkennen, also an dem Wert, der die Verzögerung bei der Signalübertragung anzeigt. Qualitativ hochwertige Soundkarten bringen darüber hinaus meistens auch Software mit (z.B. ein Mischpult für die Ein- und Ausgänge, Sound-Analysetools etc.).
Die Kommunikation zwischen Soundkarte und DAW wird in den Geräte- bzw. Studio-Einstellungen (Cubase) vorgenommen. In der Abbildung unten sind in dem Popup-Fenster alle verfügbaren Audiotreiber meines Computers zu sehen, der Asio-Treiber des Audio Interfaces Fireface UFX ist ausgewählt. Wurde das Audio Interface angeschlossen und der Treiber korrekt ausgewählt, kann die DAW die Signale der Soundkarte empfangen.
Screenshot für die Einstellung der Soundkarte (im Beispiel eine RME Fireface UFX)
im Dialog Studio Einstellungen (Cubase 10) bzw. Geräte Einstellungen (vorherige Versionen).
Der Signalfluss (Routing)
Zu einem DAW-Projekt können sehr viele Audiospuren (und natürlich auch Midispuren) gehören. Durch die im Vorangegangenen besprochenen Einstellungen kann nun zwar die DAW Audiosignale der Soundkarte empfangen, aber woher soll die DAW wissen, auf welche Audiospur sie die eingegangenen Signale schicken soll?
Das Festlegen eines Signalflusses in einer DAW nennt man Routing. Hierzu kann man einen sog. Bus angelegen, für den man auswählt, woher er seine Signale bekommen soll. Die Taste »F4« (Cubase) öffnet einen Dialog, mit dem sich die Eingangs- und Ausgangsverbindungen festlegen lassen.
Die Abbildung unten zeigt, wie in den Audioverbindungen im Karteireiter Eingänge ein Bus (Mono) für eine Mikrofonaufnahme angelegt worden ist.
Erstellen eines Mono-Bus für den Anschluss eines Mikrofons.
In der Abbildung unten ist zu sehen, wie eingestellt werden kann, welcher Soundkarteneingang auf diesen Bus gelenkt bzw. ›geroutet‹ wird. Im Beispiel wurde der analoge Eingang 9 bzw. ein Mikrofoneingang des Fireface UFX gewählt. In einer guten Soundkarte wird es hier viele Auswahlmöglichkeiten geben (weil gute Soundkarten in der Regel viele Eingänge haben), in einfachen Soundkarten kann es hier ggf. nur zwei oder sogar nur einen Eingang zum Auswählen geben.
Als letztes muss noch in einer Audiospur eingestellt werden, über welchen Bus die Audiospur ihr Signal erhalten soll (eine Audiospur lässt sich in cubase per Rechtsklick erstellen). Das geschieht im oberen der beiden kleinen Popup-Fenster im Inspector, im unteren lässt sich ein Ausgang definieren z.B. der Stereo-Out-Ausgang (Standard), ein Effekt-Plugin o.ä.