Felix Mendelssohn - Das Wunderkind
Violinkonzert Nr. 1 in d-Moll
Diese Unterrichtseinheit ist Teil einer Stundensequenz zu Felix Mendelssohn Bartholdy.
Aufgaben für Schülerinnen und Schüler zu dieser Unterrichtseinheit finden Sie hier.
(1) Musikanalyse über graphische Partitur
Mit Hilfe der bereits bestehenden Einteilung des Anfangs des dritten Satzes des Violinkonzerts gestalten die Schülerinnen und Schüler eine graphische Partitur, in der der Themenkopf und seine "Verarbeitung" in der Sologeige bzw. Orchester dargestellt wird.
(2) Nachvollzug traditioneller Notation
Die Schülerinnen und Schüler hören eine ausnotierte, kurze Cadenza des Violinkonzertes. Über den Nachvollzug innerhalb der traditionellen Notenschrift werden die "Puzzle-Teile" der Cadenza sortiert und besprochen.
Das Wunderkind: Erste Informationen
Wie bereits in dem Podcast "Multitalent und Bruderherz" von Markus Vanhoefer in der Mediathek des BR gehört worden sein kann, ist Felix ein sehr begabtes Kind, das bereits in jungen Jahren wunderbare Kompositionen schreibt. Eine davon ist das Violinkonzert in d-Moll, das er mit 12 Jahren komponiert. (Viele Schülerinnen und Schüler sind in der 6. Jahrgangsstufe ebenfalls 12 Jahre alt.) Auf dem Arbeitsblatt sind einige Informationen sowie das Anfangsthema des dritten Satzes abgedruckt.
Das Anfangsthema in seiner eigenen Handschrift (Autograph 1822)
Wichtig für die Erstellung der graphischen Partitur ist, dass die Schülerinnen und Schüler das Anfangsthema gut im Ohr haben und auch Veränderungen oder Abspaltungen erkennen können. Verschiedenste Herangehensweisen sind dazu möglich:
- Nachsingen des Themas in verschiedenen Dynamiken und Charakteren
- Klatschen/Stampfen des Rhythmus
- Benennen der Tonhöhen → Spielen auf einem Instrument
- Nachfahren der Melodie mit dem Zeigefinger, so dass eine durchgehende Linie entsteht. (Hier kann man durch Tempoveränderungen beim Spielen der Melodie den schwierigkeitsgrad erhöhen.) → Vereinfachen der Linie: Dies ist bereits die Vorbereitung für die graphische Partitur.
kann es losgehen: Für jeden Abschnitt sind die Fragen zu beantworten und dann graphisch umzusetzen. Dabei ist nicht wichtig, ob jeder Schlenkerer der Sologeige tatsächlich gemalt wird, sondern, dass über Farben, Formen, Strichstärken und die Positionen auf der Tafel (oder dem Arbeitsblatt) miteinander diskutiert wird. Während dieses Unterrichtsgesprächs sind die Mitdenkenden mitten in Musik und einer ästhetischen Rationalität.
Mendelssohn: Violin Concerto in d, 3rd mov. (Kristóf Baráti)
Für die farblich getrennten Abschnitte gelten folgende Fragen:
- HELLBLAU: Wie oft ist das Thema hier zu hören?
- GRÜN: Was passiert hier mit dem Thema?
- GELB: Was macht der Solist hier? Und was macht das Orchester?
- WEIß: Welche Farbe muss dieser Abschnitt bekommen?
- ORANGE: Wie ist dieser Abschnitt in sich gegliedert?
- PINK: "Cadenza" (Puzzle) → s. Arbeitsblatt
- DUNKELBLAU: Was passiert hier? Wie könnte man das nennen?
Die Antworten sind leicht mit der Klasse zusammen zu finden, da es in erster Linie um einen Nachvollzug der Melodie des Sologeigers sowie der Verarbeitung/Begleitung im Orchester geht.
Nachvollzug traditioneller Notation
Auf dem Arbeitsblatt sind vier kleine Abschnitte traditioneller Notation zu finden. Diese zeigen in verdrehter Reihenfolge eine auskomponierte Cadenza des Violinkonzerts.
Die Schülerinnen und Schüler sollen hier ihre Vermutungen äußern, wie die Abschnitte jeweils klingen könnten. Dafür ist es hilfreich wieder mit dem Finder die Melodielinie nachzufahren, um eine erste Klangvorstellung eventuell von "hoch"/"tief" zu bekommen. Im Anschluss können je nach individuellem Wissensstand oder allgemeiner Unterrichtsinhalte andere Parameter traditioneller Notation in den Blick genommen werden. Ziel ist, eine mögliche erste Audiation zu entwickeln, so dass beim Anhören der Cadenza ein Wiedererkennen der Abschnitte stattfinden kann.
Hier die Puzzleteile in richtiger Reihenfolge, nicht verdreht wie auf dem Arbeitsblatt:
Cadenza des Violinkonzertes im 3. Satz