Das Schlagzeug

In diesem Tutorial werden die Grundlagen für das Schlagzeugspielen und das Notieren von Schlagzeugnoten erklärt. Egal, ob du mit dem Schlagzeugspielen anfangen oder dich nur über das Instrument informieren möchtest: Hier findest du Informationen zum Einstieg in die Welt des Schlagzeug bzw. der Drums. Natürlich lernst du hier auch schon die ersten Rhythmen zum Begleiten eines Songs sowie die wichtigsten Fachbegriffe kennen. Viel Spaß dabei!

Inhalt

Instrument

Instrumentenanordnung

Hier siehst du ein Schlagzeug von oben. Ziehe den Slider nach rechts, um die Benennung der einzelnen Instrumente zu sehen.

Was wird womit gespielt?

  • Die Bass-Drum wird ausschließlich per Fußpedal bedient.
  • Die Hi-Hat kann sowohl mit dem Fuß als auch von Hand mithilfe der Sticks gespielt werden.
  • Alle anderen Instrumente werden ausschließlich von Hand mithilfe der Sticks gespielt.

Besonderheiten einiger Instrumente

  • Bass-Drum: Die Bassdrum hörst du in vielen Stilen auf den schweren Taktzeiten (z.B. auf der Takteins oder -drei). Zur Bassdrum gehört eine Fußmaschine, welche die Kraft des Fußtritts über einen Beater (Schlägel) auf das Schlagfell überträgt. Eine weitere Möglichkeit bietet das Doppelpedal. Hierbei spielt die Schlagzeugerin / der Schlagzeuger mit beiden Füßen gleichzeitig auf der Bass-Drum, was gerne in ›härterer‹ und sehr schneller Rockmusik eingesetzt wird. Ein Spiel auf der geschlossenen Hi-Hat (die ja auch mit einem Fuß geschlossen wird) ist in diesem Fall durch eine technische Vorrichtung möglich. Über die Verwendung des Doppelpedals müssen beim Notieren keine Angaben gemacht werden.
  • Hi-Hat: Die Hi-Hat wird mit dem Fuß geöffnet und geschlossen. Beim Schließen entsteht ein kurzer "tz"-Sound. Einen ähnlichen Klang erzeugt man durch das Spiel mit den Sticks auf der geschlossenen (closed) Hi-Hat. Je nach Neigung des Sticks kann dieser Sound voluminöser oder dezenter ausfallen. Beim Stick-Spiel auf geöffneter Hi-Hat (open) entsteht ein langer "tzzzzzzz..."-Sound. Die Länge des Nachschwingens kann durch Dosierung des Öffnens mit dem Fuß beeinflusst werden.
  • Snare-Drum: Diese Trommel hat meist an der Unterseite am Resonanzfell Schnarrsaiten, welche für den Snare-Sound angelegt werden (snare on). Wenn die Schnarrsaiten abgelegt werden (snare off), klingt die Trommel ähnlich wie ein Tom. Die Anweisungen "snare on" oder "snare off" müssen angegeben werden, wobei "snare on" der Standard ist und am Beginn eines Stücks nicht extra notiert werden muss.
  • Ride-Becken: In der Mitte aller herkömmlichen Becken ist eine "Beule", die Kuppe. Am Ride-Becken wird diese Kuppe gerne mit dem Stick angeschlagen, um einen durchdringenden Glockensound zu erzeugen. Möchtest du diesen Sound haben, solltest du das durch die Anweisung bell oder on bell kennzeichnen. Auf den anderen Becken ist dieser Sound zwar auch möglich, in der Praxis wird für diesen Sound jedoch fast ausschließlich das Ride-Becken genutzt.
  • Crash-Becken: Das Crashbecken kann einen krachend lauten Sound erzeugen, daher der Name. Oft kommen mehrere Crash-Becken in einem Drumset zum Einsatz. Welches Crash-Becken ein Schlagzeuger/ eine Schlagzeugerin benutzt, wird nicht vorgeschrieben, weil auch das Setup und die Auswahl der benutzten Becken am Drumset im Normalfall eine Sache des Geschmacks ist. Eine besondere Spielart dieser Becken ist der choke ("ersticken"). Wird choke notiert, dämpft der Schlagzeuger/ die Schlagzeugerin das Becken so schnell wie möglich nach dem Schlag ab.

Notation

Notation

Welche Note für welches Instrument?

Anders als bei anderen Instrumenten trifft man bei der Notation des Schlagzeugs auf ein kleines Problem: Es gibt keine einheitliche Regel, welches Instrument des Schlagzeugs durch welche Note im Notensystem notiert wird. Das liegt daran, dass Schlagzeuger:innen unterschiedliche Auffassungen darüber haben, auf welcher Linie welches Instrument zu notieren ist. Auch Notationsprogramme bieten verschiedene Möglichkeiten der Notation an.

Die folgende Abbildung zeigt einen verbreiteten Standard:

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Die Abbildung zeigt das Instrument und die oben gezeigte Standard-Notation aus Sicht einer Schlagzeugerin oder eines Schlagzeugers:

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Richtung der Notenhälse

In Grooves zeigen die Notenhälse bei den Becken nach oben, die der Trommeln (z.B. Bass-Drum, Snare etc.) nach unten. In Fills dagegen werden alle Notenhälse nach oben notiert. Aber Achtung: Hier gibt es, wie bereits erwähnt, Unterschiede, je nachdem wer die Notation anlegt. Ziehe den Slider nach rechts um zu entscheiden, welche Notationsrichtung dir besser gefällt. Aber egal, für welche Notationsweise du dich entscheidest: In jedem Fall sollte dein Notenbild übersichtlich und einheitlich aussehen, damit man es leicht lesen kann und nicht durch unterschiedliche Notationsweisen verwirrt wird.

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Hi-Hat-Öffnung

Die Hi-Hat kann mit dem Fuß beliebig weit geöffnet werden. Möchtest du festlegen, wie weit die Öffnung sein soll, kannst du die beiden folgenden Angaben verwenden:

  • closed,
  • slightly opened,
  • half opened und
  • open

Nach dem Symbol + für das Schließen der Hi-Hat bleibt diese automatisch geschlossen, bis eine neue Anweisung kommt. Kurze Hi-Hat-Öffnungen kommen in der Schlagzeugstimme sehr häufig vor, zum Beispiel:

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Standard-Rhythmen

Standard-Rhythmen

Im Folgenden findest du ein paar einfache Standard-Patterns, mit denen du auch als Anfänger / Anfängerin erste Songs begleiten kannst.

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ACDC, Back In Black, Quelle: Youtube

Die rhythmisch-metrische Position von Bassdrum und Snare sind dabei in unserem Kulturkreis ein so bekanntes Muster, dass man regelmäßige Schläge der Snare sogar dann als "2" und "4" eines Taktes erkennt, wenn die Bassdrum pausiert (bzw. die Takteins fehlt bzw. nur leise zu hören ist):

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Bruce Springsteen, Born in the U.S.A., Quelle: Youtube

Der nächste Rhythmus zeigt eine kleine Variante in der Bassdrum auf der Zählzeit 3 des Taktes:

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I Love It Loud von Kiss
Quelle: YouTube

Sehr charakteristisch ist auch die Variante mit einem Auftakt zur Zählzeit drei in der Bassdrum wie z.B. in Born In The USA von Bruce Spingsteen, Another Day In Paradise von Phil Collins, Lola von The Kinks, Down Down von Status Quo oder im Verse von Born To Be Wild von Steppenwolf:

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Born To Be Wild von Steppenwolf
Quelle: YouTube

Die letzte Variante mit einer Unterteilung auf dem ersten Backbeat ist häufig in Rock'n'Roll-Titeln und Musik der 1950er und 1960er Jahr zu hören, wie z.B. in C'mon Everybody von Eddie Cochran oder Surfin' USA von The Beach Boys:

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Surfin' USA von The Beach Boys
Quelle: YouTube

Fachbegriffe

Fachbegriffe

  • Groove ist die Bezeichnung für ein rhythmisches Modell als Basis eines Songs, wobei an dem Gesamteindruck die Drums einen hohen Anteil haben.
  • Als fill (oder auch fill in) werden Unterbrechung des Grooves bezeichnet, die in der Regel formale Bedeutung haben, indem sie z.B. zwei Formteile eines Songs verbinden.
  • Subdivisions nennt man Unterteilungen des Grooves in kleine Einheiten. Die Subdivisions erklingen meistens in der Hi-Hat und/oder dem Ride-Becken.
  • Downbeat und Backbeat bilden ein Muster, das ganz üblich für Pop-/Rockmusik ist. In einem 4/4-Takt markiert der Downbeat die 1 und 3, der Backbeat die 2 und die 4.

Wenn du mehr zum Thema wissen möchtest, schau doch einmal in das Tutorial Pop-Grooves verstehen.